Der Bart mit 1000 Namen und Facetten: Bürste, Schnauzer, Schnorres.
Der Oberlippenbart trägt viele Namen: Man bezeichnet ihn als edlen Moustache, neutral als Schnurrbart, aber leider bisweilen auch mal als Rotzbremse. Wir haben unsere Liebe zum Oberlippenbart neu entdeckt und möchten das Feuer in dir ebenfalls entfachen, für den Bart mit den 1000 Namen und ebenso vielen Facetten. Dieser Bart kennt keine Grenzen, lässt der Kreativität des Trägers freien Lauf. Gezwirbelt, gerade, kurz oder lang, dünn oder breit. Alles ist erlaubt. Befolgst du unsere Tipps, wird dein Schnurrbart unwiderstehlich und sicher nicht mit bösen Namen beleidigt.
- Lass' an deiner Oberlippe wachsen
- Stutze einzelne Haare mit einer Bartschere
- Zwirble die Enden deines Schnurrbartes
- Reinige ihn regelmäßig
Es gibt unzählige Möglichkeiten. Nach oben gebogen, nach unten gebogen, dünn, breit, lang, kurz, lang und gezwirbelt, lang und nur leicht gebogen oder gar komplett nach oben aufgestellt und ganz gerade. Du musst dir in erster Linie klar werden, welche Form dir wirklich zu Gesicht steht. Gut, dass du alle Varianten mit wenig Aufwand kreieren kannst. Lasse die Stoppeln einfach mal wachsen und teste ein bisschen aus, was du damit anstellen kannst. Du kannst während des Wachstums schon diverse Formen austesten. Dabei stellt sich bald auch heraus, was an dir persönlich attraktiv wirkt.
Wenn du deinen Schnurrbart nicht in Kombination mit einem anderen Bart tragen möchtest, musst du schon der Typ dafür sein. Er kann auf jeden Fall guter Gestalter eines langen Gesichts sein. Er teilt dieses ja in zwei Hälften. Dadurch erscheint es dann etwas voller. Wenn du dir vorstellen kannst, dass ein Schnurrbart dir steht, dann sei mutig. Der Rest kann und muss dann einfach weg! Taste dich aber langsam heran, wenn du dich rasierst, begutachte das Ergebnis immer wieder im Spiegel. Es wäre schade, wenn du gestalterisch entscheidende Barthaare wegrasierst. Wenn er alleine glänzen soll, muss der Rest deines Gesichts wirklich sauber rasiert sein. Du kannst du dir ruhig mal überlegen, ob du deine Rasur daher mit einem klassischen Rasiermesser versuchen möchtest. Damit kannst du auch die Feinheiten deines Oberlippenbartes prima ausarbeiten, sobald du die Technik beherrschst.
Lasse deinen Oberlippenbart erstmal wachsen.
Zuerst heißt es, Barthaare oberhalb der Lippe wachsen lassen, bis sie eine anständige Länge erreicht haben. Den Rest des Gesichts solltest du regelmäßig rasieren, damit du in der gesamten Phase ein sauberes Gesamtbild abgibst. Oft entsteht die Idee, sich einen Schnauzbart stehen zu lassen, auch spontan. Du stehst irgendwann vor dem Spiegel und denkst dir, dass sich was ändern muss. Der nächste intuitive Schritt ist ein Kahlschlag links und rechts der Oberlippe. Dir gefällt, was du siehst und du bist gespannt auf die Reaktionen deiner Bekannten. Here you go. Du bist stolzer Träger eines Schnauzbartes.
Bringe diesen nun in die gewünschte Form. Dabei ist wichtig, dass die Symmetrie stimmt. Schon viele Schnauzbärte erlitten das Schicksal einer Rasur, weil der Träger keine ruhige Hand hatte und aus Versehen zu viel weggeschnitten hat. Denn je nach Wunsch musst du deinen Bart entweder in eine schmale oder breite Form bringen, an den Seiten kurz trimmen oder lang wachsen lassen. Am besten geht das wie erwähnt mit einem Rasiermesser, alternativ aber auch mit einem Wechselklingenmesser oder einem Rasierhobel. Als Vorbereitung eignet sich Rasieröl, weil es die Sicht frei lässt für Detailarbeit.
Feintuning deines Oberlippenbartes mit der Bartschere.
Es liegt in der Natur des Bartes, dass seine Haare nicht gleichmäßig schnell wachsen. Die einen tun dies schneller, die anderen langsamer. So kann es durchaus passieren, dass du auch einmal ein einzelnes Haar deines Oberlippenbartes in seine Schranken weisen musst und das tust du am einfachsten mit einer dafür geeigneten Schere. Mit dieser kannst du die Barthaare, die über die Oberlippe hängen vorsichtig abschneiden und auch die Seiten, die gezwirbelt werden sollen etwas stutzen. So siehst das immer gepflegt und symmetrisch aus.
Achte wirklich auf die Qualität deiner Bartschere. Sie wird zwar ein wenig mehr kosten, aber wir nennen dir ein paar berechtigte Gründe dafür. Eine gute Schere muss scharf sein, denn sie soll dein Barthaar nicht abknicken sondern durchschneiden – und das soll sie dauerhaft tun. Ein wichtiger Faktor ist also die Haltbarkeit des Schliffes. Die Schere muss sich leicht öffnen und wieder schließen lassen, wobei die beiden Scherenblätter übereinander gleiten. Sie muss gut in deiner Hand liegen. Und sie sollte gerundete Enden haben, damit du dich nicht zu leicht verletzt. Du arbeitest ja nahe an deiner sensiblen Nase und Oberlippe. Und ne dicke Lippe braucht kein Moustache. Naja, wir merken gerade, dass man darüber einen eigenen Artikel schreiben könnte. Wir empfehlen dir erstmal uneingeschränkt diese Schere:
Verleihe deinem Schnurrbart sein Styling.
Den Feinschliff gibst du deinem Oberlippenbart mit Bartwichse. Es gibt ungarische und bayerische Bartwichse, die in Tuben oder Tiegeln angeboten wird. Bei beiden geht die Anwendung – abgesehen von der Entnahme aus dem Behältnis – ähnlich. Bayerische Bartwichse fixiert im Vergleich zur ungarischen noch etwas stärker, denn sie enthält zusätzlich zu den üblichen Inhaltsstoffen Bienenwachs, Wollwachs und Vaseline noch Gummi arabicum. Für kunstvolle Zwirbelungen ist sie daher wie geschaffen.
Den Unterschied merkst du, wenn du dir die Bartwichse in den Bart massierst. Wir persönlich finden, dass die bayerische Bartwichse schwerer zu verarbeiten ist, weil sie, wenn man sie aus Tiegel oder Tube entnimmt relativ schnell trocknet und klebt. Sie hält deinen Bart zwar super in Form, aber im Gegensatz zur ungarischen Bartwichse ist sie sehr schnell wieder hart. Die ungarische Bartwichse hingegen hält deinen Oberlippenbart lange geschmeidig und formbar, was sich aber dann an den gezwirbelten Enden deines Schnauzers bemerkbar macht. Denn die musst du immer mal wieder nacharbeiten.
Sinnvoll ist hier wahrscheinlich, zumindest, wenn du zwirbeln möchtest, beide Bartwichsen in Kombination zu nutzen. Verreibe etwas ungarische Bartwichse zwischen Daumen und Zeigefinger und massiere sie von der Bartmitte aus gleichmäßig in den Schnurrbart ein, gehe einmal mit Bartkamm oder Bartbürste drüber und modelliere wie gewünscht. Nimm dann einen Ticken bayerische Bartwichse, erwärme sie durch Reiben und arbeite sie mit sehr zügigen Zwirbelbewegungen ein. Das dürfte für den Rest des Tages halten. Teste das einfach. Da Bartwichse ein reines Stylingmittel ist, solltest du vorher etwas Bartöl einmassieren, das ihm wichtige pflegende Inhaltsstoffe gibt.
Reinige deinen Schnauzbart regelmäßig.
Wie sagt man so schön? Adel verpflichtet. Ein Schnurrbart auch. Der Ruf will schließlich nicht ruiniert werden. Da dein Oberlippenbart ab einer gewissen Länge oft in Berührung mit Essen und Trinken kommt, ist es sehr wichtig, ihn mit einem geeigneten Shampoo zu reinigen. Die regelmäßige Wäsche steht an oberster Stelle. Du willst weder eine Rotzbremse, noch eine Krümelhalde.
Neben Fett, Staub und Krümeln hast du, wenn du unsere Anleitung für das Styling deines Oberlippenbartes befolgst, pflegendes Bartöl und formende Bartwichse in den Barthaaren. Es gibt Shampoo, das speziell auf die Bedürfnisse der Barthaare und der darunterliegenden Gesichtshaut abgestimmt wurde. Es reinigt dein Haar schonend, in diesem Fall heißt das auch, dass es ihm das notwendige, geschmeidig machende Fett lässt. Und es pflegt gleichzeitig die empfindliche Gesichtshaut. Ist dein Schnurrbart normal verschmutzt, also nur etwas staubig, reicht ein Bartshampoo, das du etwa zweimal die Woche anwendest. Ist er jedoch vom Handwerksjob, vom Barbecue Fett oder eben von starken Stylingwachsen stark überfrachtet, solltest du zu Bartseife greifen, die ist da noch etwas effizienter.
Wenn du nur ein feines kleines Schnurrbärtchen hast, das du lediglich mit etwas weichem pflegendem Bartbalsam verwöhnen musst, kannst du dieses einfach täglich nur mit viel lauwarmem Wasser waschen und gelegentlich mit einer milden Seife, die du fürs Gesicht nimmst, gründlicher säubern. Längeres Schnurrbarthaar braucht jedoch für seine Geschmeidigkeit den Eigentalg und zur Formgebung und Fixierung ein starkes Stylingprodukt. Um den Talg zu belassen und das Wachs zu entfernen, braucht es wirklich eine spezielle Rezeptur. Ein normales Kopfhaarshampoo ist hierfür nicht konzipiert. Es trocknet deinen Schnurrbart aus. Und du willst sicher auch keinen Knochen unter der Nase.