Papa hat Glanz in den Augen. Und zwar wegen des Glanzes auf deinem Kopf. Stimmt, Pomade war eine gute Erfindung.
Wer hätte gedacht, dass die Pomade nochmal eine so unübersehbare Renaissance erlebt. Gutes und Bewährtes hält sich eben, oder wird wiederentdeckt. Kaum ein Hollywoodian, – wir meinen diesmal die Schauspieler – der nicht davon profitiert.
Schön, wenn sich Generationen miteinander freuen, weil sich die Pomade schon über etliche solche hält und bis heute bewährt. Pomade ist eines der mittlerweile wirklich klassischen Stylingprodukte für dein Haar. Im Gegensatz zu früher, als die Pomade das erste Mal so richtig aufkam, also als der Rock'n'Roll seinen Siegeszug antrat, bestehen die heutigen Pomaden aber nicht mehr hauptsächlich aus Nebenprodukten der Erdölindustrie. Die jedem bekannte Vaseline findet sich zwar immer noch in zig ölbasierten Pomaden, aber es gibt auch etliche, die ohne auskommen.
Nun wird Vaseline ja derart breit gefächert verwendet, dass sie so schädlich nicht sein kann. Dennoch ist es vielen lieber, wenn eben keine enthalten ist. Für mehr gesundheitsbewusste Menschen, die dennoch Freunde gepflegter Frisuren sind, gibt es heute auch wasserbasierte Pomaden. Ähnlich wie Haargel haben sie Wasser als Grundlage, werden aber selbstverständlich noch mit anderen Substanzen vermengt, damit sie den gewünschten, deutlich festigenden Effekt erzielen.
Hier kommt etwa Rizinusöl und auch Bienenwachs ins Spiel. Pomaden auf Ölbasis sind nicht unbedingt „böse“, aber sehr häufige und lange Anwendung kann bei manchen eine sogenannte Pomadeakne erzeugen, die sich als unangenehme Pickelchen im Haaransatz manifestieren kann. Empfindliche und vorsichtige Menschen setzen lieber auf die wasserbasierten Pomaden, die sich meist auch leichter, oft sogar nur mit Wasser, auswaschen lassen.
Welche Pomadefrisur klappt mit welcher Pomade? Wir klären auf.
Die leichten Pomadevarianten für den eher unauffälligen Look, der aber dauerhaft seine Form halten muss.
Geeignet für Haartypen von mehr feiner und dünner Natur. Und Menschen mit eher längeren als kürzeren Haaren. Je dicker und kräftiger das Kopfhaar ist, desto besser lassen sich Extravaganzen auf dem Kopf zaubern. Doch gerade Menschen mit dünnen Haaren, die leicht fliegen und empfindlich auf Elektrostatik reagieren, sind oft auf zuverlässige Hilfsmittel angewiesen, die ihre Frisur sicher halten.
Dünnes Haar muss nicht erst gebändigt werden, um es überhaupt in eine andere Form zu bringen. Das Formen ist generell kein Problem, nur liegt es meist nicht so lange wie es soll. Das gelingt aber, wenn du in einen gepflegten, glatten Scheitel eine leichte Pomade einkämmst. Dann liegt und hält dein Haar auch so. Übrigens können wasserbasierte Pomaden genauso fest werden wie welche mit Vaseline. Beide gibt es zwischen light und strong. Dünnere und dazu längere Haare profitieren von leichter Pomade gegen Spliss und für mehr Glanz.
Die Schmalztolle, die wohl berühmteste aller Pomadefrisuren, ist bis heute keineswegs ausgestorben und erfreut sich weiter ihrer Beliebtheit.
Obwohl es nicht ganz so gesund für Haare ist, kämmst und föhnst du die Haare über dem Stirnbereich, die dann die Tolle werden, direkt nach dem Waschen nach oben. Verteile dann in dein leicht feuchtes Haar die Pomade, wie du ein Shampoo einmassieren würdest. Kämme die Seiten glatt und greife anschließend am besten zu einer Rundbürste für die Tolle.
Forme mit der Bürste den Tolle-Strang, wie du ihn haben möchtest und föhne in der Position trocken. Setze die Bürste zuerst am Haaransatz an. Da du vor dem Spiegel stehst, siehst du sofort das Ergebnis und wie du arbeiten musst. Nach Fertigstellung und je nach Haarstruktur ist ein wenig weitere Pomade durchaus erlaubt und hilfreich.
Für die Herstellung bei dünnem oder normalem Haar sollte es eine mittelfeste Pomade sein. Sehr dickes Haar benötigt meist eher eine sehr starke Variante, damit sich die Tolle eine ganze Weile hält und sich gegen die mögliche Eigendynamik des Haars locker durchsetzen kann.
Der Ducktail. Kein Rockabilly, der ihn sich nicht schon gestylt hat. Mittlerweile ist er bei Männern quer durch alle gesellschaftlichen Bereiche beliebt.
Sind die Haare an den Seiten kurz rasiert, hast du ihn schneller hergestellt. Längere Haare werden zu etwa 1/4 an den Seiten nach unten gescheitelt. Die Linie gelingt mit feuchtem Haar und feinzinkigem Kamm am besten. Die verbleibenden 3/4 kämmst du mehrfach in großzügigem Schwung quer über den Kopf. Halt, selbstverständlich hast du vor dem Kämmen eine mittelfeste Pomade gleichmäßig in der gesamten Haarpracht verteilt.
Kämme und streiche sorgfältig mit der freien Hand den Haarwall, bis er so gewellt ist, wie du es haben möchtest. Ducktails können glatt im Wetlook getragen werden, den du mit einer glänzenden Pomade betonen kannst. Ebenso kann der Duck auch etwas zerzaust aussehen und eine unübersehbare Fülle aufweisen. Ganz ähnlich einem Entenbürzel eben. Für Halt und Volumen empfehlen wir mittelfeste Pomade, eventuell auch eine mit starkem Halt für dickeres und festeres Haar, um das Volumen zu halten.
Der Slickback – mit Sicherheit stammt der Begriff des Aalglatten von diesem Haarstyle her. Aber nur in Gangsterfilmen steht er auch für schmierige Typen.
Denn der Slickback ist heute eine sehr beliebte Frisur, die allerdings immer eine gewisse Coolness an sich hat. Hast du dünnes und kurzes Haar, kann der Slickback auch mit einer leichten Pomade gut gelingen, eine ultra strong muss es hier nicht sein.
Für dickeres Haar reicht bei dieser Frisur wahrscheinlich eine mittelfeste Pomade, die wir ebenso für dünnes, aber längeres Haar empfehlen möchten. Dass wir gerade für diese Frisur an eine glänzende Pomade denken, versteht sich eigentlich von selbst. Aber die Entscheidung triffst am Ende selbstredend du, ob du sie vielleicht auch lieber matt tragen möchtest.
Sollen die Haare auch ein gewisses Volumen haben, anstatt ganz glatt anzuliegen, peppe sie nach der Wäsche etwas mit einem Festiger auf und föhne sie kurz an. Danach die Pomade einreiben und schön gleichmäßig nach hinten kämmen. Slickback ist eine der ansehnlichsten, beliebtesten und auch leicht herzustellenden Pomadefrisuren.
The Pomp. Die Pompadourfrisur. Eine für Typen, die nicht übersehen werden möchten, denn das ist mit diesem Style unmöglich.
Pompadour erinnert ein wenig an den Ducktail, nur dass nochmal ein gehöriger Schwung reingebracht wird. Für die ganz exakte Herstellung der einzelnen ganz typischen Pomadefrisuren bitte im Zweifelsfall selbst recherchieren. Hier finden wir leider nur Platz für den Anriss. Auf jeden Fall kommt es sicher nicht von ungefähr, dass ziemlich viele Promis zwischen Film und Musik auf den Pompadour setzen.
Hierfür ist sicher eine eher feste Pomade, also strong, geeignet. Egal, welcher Haartyp es ist. Die Faustformel ist: Alle Pomaden zunächst sparsam anwenden, denn sie erfüllen ihre Zwecke sehr gut und sind zum Teil schwer auszuwaschen oder machen leichtes Haar zu schwer, was dann der Frisur entgegenwirken kann.
Leichte und mittelfeste Pomaden reichen bei dünnem und weichem Haar, um einfachen Frisuren ihren Halt zu garantieren. Starke Pomaden sind dagegen etwas für bombensicheren Sitz und absolute Wetterfestigkeit – und eben für regelrechte Bretter oder sehr spezielle Frisuren und Türmchen, et cetera.
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