Du siehst den Unterschied vor lauter Rasierklingen nicht? Leih uns dein Ohr.
Probieren geht über Studieren. Na ja, einfach losprobieren, ohne dir vorher einen groben Überblick zu verschaffen, kann viel Zeit, Geld und Schnittwunden kosten. Besser ist es, du schnupperst vorher rein in die Welt der Rasierklingen.
- Die klassische Rasierklinge
- Die Rasierklinge für den Systemrasierer
- Die Klinge des Rasiermessers
- Die Single Edge Rasierklinge
- Der Scherkopf
Menschen gehen gerne shoppen. Menschen, so auch wir Männer, erliegen vielen Versuchungen. Dabei sind nicht nur Frauen oftmals schöner ver-, als später dann ausgepackt. Nein, auch attraktiv verpackte Produkte versprechen oft mehr, als sie halten können. Auf dem Markt der Rasierklingen ist das nicht anders. Für alle, die mit der Rasur gerade beginnen, also ganz junge Jungs, aber auch für alle jung gebliebenen älteren Jungs, die irgendwie gerade unzufrieden sind mit ihrer Rasur, ist der Markt kaum mehr überschaubar.
Deine Rasur sollte dir eine tägliche Freude sein. Experimente sind deshalb manchmal sicher nötig, bis du alles zusammen hast, was dir persönlich eine zufriedenstellende vergnügliche Rasur bereitet. Das Entscheidende ist aus unserer Sicht eine wirklich gute, scharfe Klinge. Sicher spielt deine Technik eine große Rolle, sicher spielen gute Pre Shave und After Shave Produkte eine große Rolle. Aber ohne scharfe Klinge ist alles nix.
Das können wir behaupten. Das hat der eine oder andere sicher auch bereits schmerzhaft erfahren müssen. Egal, für welches Rasierwerkzeug du dich entscheidest, immer ist die Schärfe der Klinge desselben ausschlaggebend. Überlegst du als Neuling, wie du dich rasieren solltest? Möchtest du als alter Hase Neues probieren? Studieren geht über Probieren. Unser Überblick über Rasierklingen kann nicht schaden.
Welche Rasierklingen in welchen Rasierer gehören. So einfach.
Die klassische Rasierklinge, wie du sie beispielweise für deinen Rasierhobel brauchst.
Das ist die Rasierklinge, die ein jeder kennt. Ein hauchdünnes Edelstahlblättchen, geeignet für viele Zwecke. Gemacht jedoch und sicher besser geeignet ist eine klassische Rasierklinge zum Einsatz in einem Rasierhobel. Sie ist ein wirklich scharfes Teil, wenn sie von hoher Qualität ist. Ist dies der Fall, ist dein Rasierhobel mit ihr ein Sicherheitsrasierer, denn ein Rasierhobel hat die Rasierklinge fest im Griff. Dadurch unbiegsam zeigt sie dir nur ihre scharfen Kanten. Die deshalb deine Rasur sanft machen, weil sie schlichtweg mühelos über dein eingeweichtes Barthaar gleiten und dieses schneiden. Unscharf rupft eine Rasierklinge dein Barthaar unsanft aus dem Schaft heraus, was ziept, zu Schnitten und Hautirritationen führt. Die klassische Rasierklinge heißt, da sie zwei schneidende Kanten hat, auch Double Edge (DE) Rasierklinge.
Bei deiner Rasur mit dem Rasierhobel sind zwar der richtige Winkel und Druck bei den Rasierzügen sowie eine gute Rasurvorbereitung mit Pre Shave Produkten sehr bedeutend, alles entscheidend ist aber die Güte, sprich Schärfe, der Rasierklinge. Achte deshalb beim Kauf darauf, dass du keine Fake-Klinge erwischst, sondern eine echte Markenklinge. Deren präziser Schliff und hochwertige Legierung machen sie schnittsicher, bruchstabil und langlebig.
Die systemische Rasierklinge, die du für deinen Systemrasierer brauchst.
Eine Rasur mit ursprünglichem Werkzeug wie dem Rasiermesser oder leicht abgewandelten Varianten wie Wechselklingenmesser und Rasierhobel treibt dir Schweiß auf die Stirn? Für dich gibt es den Systemrasierer in unterschiedlichen Ausführungen. Er nimmt dir den Angstschweiß. Warum? Nun, er ist mit allen möglichen Sicherheitsmechanismen ausgestattet. Wie das Automatikgetriebe eines Autos dem Grobmotoriker das Schalten und Kuppeln abnimmt, so dass er sanft über die Autobahn gleitet, übernehmen eingebaute Sachen im Systemrasierer Arbeiten, die deine Hände nicht hinkriegen. Zwei bis sechs hintereinander gelagerte Klingen beispielsweise ersparen mehrmaliges Hin und Her. Wobei wir denken, drei Klingen reichen. Eine hebt dein Barthaar, die zweite schneidet es, die dritte geht nochmal drüber.
Ob sechs Klingen mehr Gründlichkeit bringen? Einfach mal testen. Einziger Haken: Du kannst die Klingen nicht einzeln auswechseln, sondern nur den ganzen Klingenkopf. Eine nicht ganz billige und markenbindende Sache. Je mehr Klingen im Kopf, desto teurer. Deshalb: Wir bleiben bei „drei reichen“. Mit hochwertigen Systemrasierern musst du dir außerdem um Rasierdruck, Rasierwinkel, Hautstraffen und vieles mehr keine Gedanken machen.
Die absolut Unersetzbare. Die hochwertige Klinge deines Rasiermessers.
Die Klinge eines Rasiermessers hält bei richtiger Pflege ein Leben lang. Die hohen Erstanschaffungskosten eines Rasiermessers amortisieren sich dadurch schnell, und für die Umwelt hast du auch etwas getan. Achte auf Aussehen, Vorteile und Griffigkeit. Der Griff / die Heftschale deines Rasiermessers bestimmt Aussehen und Handlichkeit, und ist eine Frage deines Geschmacks und deiner Handgröße. Entscheidend ist mehr die Effizienz der Klinge. Nimm deren Schliff, Breite, Material und Form näher ins Visier. Beim Klingenschliff unterscheidet man halbhohl, vollhohl, extrahohl, das Ganze mit oder ohne Wall. Klingenbreiten gibt es zwischen 3/8“ und 8/8“, üblich sind 4/8“ und 5/8“.
Als Material dient rostfreier Stahl mit geringem Kohlenstoffanteil, dafür hohem Chromanteil oder möglicherweise rostender Stahl (eine Frage der Pflege) mit hohem Kohlenstoffanteil (soll optimal sein), aber geringem Chromanteil. Die Form drückt man in "Kopf" aus: Rundkopf, Gradkopf, französischer Kopf und spanischer Kopf. Vertiefe dich vor deiner Kaufentscheidung eingehend in die Materie.
Die einseitige Rasierklinge, die in dein Wechselklingenmesser kommt.
Das Wechselklingenmesser hat den Touch eines Rasiermessers: kein Schnick-Schnack dran, nur eine Klingenseite zum Rasieren, eine Heftschale. Es hat natürlich nicht die Anmut eines Rasiermessers, aber einen Vorteil, wer das so sehen möchte. Ein Rasiermesser hat eine feste Klinge, die der Pflege bedarf, vor allem des Ablederns, um die Klingenschärfe immer wieder herzustellen.
Was des echten Messerrasurfans Freud, ist dir womöglich Leid. Das Wechselklingenmesser braucht diese Pflege nicht. Es ermöglicht Faulen und Gestressten dennoch messerähnliche Rasuren. Die Klinge muss nämlich nicht konsequent regelmäßig nachgeschärft und sonst wie gehätschelt werden. Denn sie ist austauschbar. Rupft sie, ersetzt du sie einfach durch eine neue.
Für Wechselklingenmesser gibt es spezielle Rasierklingen mit nur einer Schneide, die sogenannten Single Edge (SE) Blades. Eine Seite ist da richtig scharf geschliffen, die andere Seite hat eine Kantenverstärkung, an der man sie gut „anfassen“ kann. So lässt sie sich gefahrlos für deine Finger in die Fassung einlegen - ein echter Vorteil für Hektische und Ungeschickte.
Für ein Wechselklingenmesser könntest du, wenn du sparsam sein möchtest, auch eine Double Edge Blade nehmen. Einfach in der Mitte brechen und einlegen. Kosten reduzierender Vorteil der Single Edge Blade: Du kannst sie auch zum Hobbybasteln nehmen, wenn sie nicht mehr superscharf rasiert. Und die gute Hausfrau, deine Ehefrau, würde ihr Cerankochfeld auch fingersicherer reinigen.
Die Trockene alias Scherkopf. Für deinen elektrischen Trockenrasierer.
Ein wenig off topic. Der Scherkopf. Nicht wirklich eine Rasierklinge. Aber es gibt immer einen Grund. Auch dir kann es passieren, dass du dich trocken rasieren musst. Mit einem Elektrorasierer. Der Herr verzeiht. Auch Anfängern, die sich einfach noch nicht ans Messer trauen. Große Eile am Morgen - gibt es ja. Schlimme Akne - gibt es ja leider auch. Eine Trockenrasur ist in diesen Fällen schon sinnvoll und vollkommen okay. Die Trockenrasur ist zwar nicht so gründlich wie die Nassrasur, aber dafür schonender zu Haut und Pickeln, denn Trockenrasierer haben Scherköpfe. Eigentlich sind das imposante, technisch innovative und auch scharfe Teile, so doch auch irgendwie wieder männlich. Scherköpfe schneiden ganz gut, sind aber ziemlich sanft zur Haut, weil sie mit einer Scherfolie abgedeckt, quasi entschärft, werden. Unter der Scherfolie sind nämlich schon auch Klingen / Messer.
Also doch nicht ganz off topic. Die Scherfolie und / oder der Scherkopf insgesamt muss regelmäßig gereinigt und in Abständen von 18 bis 24 Monaten ausgetauscht werden. Der Verschleiß ist nachvollziehbar: Immerhin schneidet er in zwei Jahren stolze +/- neun Millionen Barthaare. Achte beim Austausch auf die Scherfolien-Varianten (bei Braun Rasierern beispielsweise CrossHair, SmartFoil, Optifoil) und natürlich darauf, dass der Scherkopf zu deiner Marke und auf dein Modell passt.
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