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Das willst du wissen. So stellt man Rasierpinsel her.

Rasierpinsel wachsen nicht auf Bäumen. Sie werden wie alle anderen Werkzeuge mit viel Feingefühl hergestellt.

Rasierpinsel. Vom Haar zum Aufschäumer.

Wie dein Rasierpinsel hergestellt wird. Es ist nicht mehr wirklich ein Mysterium, aber die einzelnen Schritte der Fertigung sind den wenigsten im Detail bekannt. Da die Frage danach immer wieder auftaucht, hier dazu ein paar erklärende
Worte von unserer Seite.

Du hältst dieses kleine, handliche und in der Anwendung in deinem Gesicht unschlagbar sanfte Teil und fragst dich, wie das wohl gemacht wird. Dazu haben wir für dich eine kleine Beschreibung verfasst, die wir dir hier vorstellen möchten. Wir werden immer wieder mit Fragen zur Produktion von diversen Teilen unseres Sortiments konfrontiert. Und auf die gehen wir gerne ein. Die Herstellung von Rasierpinseln hat eine lange Tradition. Sie beruht auf einem klassischen Handwerksberuf, und bis heute sind bei der Fertigung von Rasierpinseln die Hände und Finger der Arbeiter/Innen unabdingbar.

Entgegen der Technisierung von so ziemlich allen Lebens- und Arbeitsbereichen bleiben doch einige Lücken, die nicht durch Maschinen ersetzt werden können. Die Herstellung von Rasierpinseln weist eine solche Lücke auf. Indem du einen guten Rasierpinsel erwirbst, unterstützt du also auch immer die Beständigkeit von Arbeitsplätzen, ebenso wie die Freude der Pinselhersteller in den Betrieben. Denn wer in einem so speziellen Handwerk sein Geld verdient, der macht dies ganz bestimmt auch gerne.


Das macht einen guten Rasierpinsel aus.

Der erste Schritt, das Sortieren der künftigen Rasierpinselhaare.

Um zu beginnen, muss der Pinselmacher zuerst einmal die richtige Anzahl an Haaren haben, die er in den Griff einfassen will. Die benötigte Menge hängt immer vom Innendurchmesser des Griffes ab, und der Bohrung, in die sie dann hinein kommen. Die Haare werden nun aber nicht in einer Sisyphusarbeit abgezählt, denn das würde viel zu lange dauern. Nein, sie werden einfach gewogen. Wegen der unterschiedlichen Durchmesser der verschiedenen Haar (=Tier-) Sorten ergeben sich auch abweichende Zahlen, was das Gewicht pro Menge betrifft.

Diese sind dem Pinselmacher aber bekannt. Er weiß, wie viele Haare ein Gramm Dachshaar hat, nämlich ziemlich genau 1000. Für einen durchschnittlichen Rasierpinsel aus Dachshaar können im Schnitt zwischen 13000 bis 15000 Haare anfallen. Andere Haarsorten, und damit Stärken und Durchmesser der einzelnen Haare, können entsprechend andere Gewichte auf die Waage bringen.

Das Haar, speziell das begehrteste von allen, das Dachshaar, wird fast ausschließlich über den Import aus Fernost bezogen, wo der Dachs eher als Schädling angesehen wird und gejagt werden darf. Das darf er hierzulande übrigens auch, da er nicht zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten gezählt wird. Der Import wird trotzdem
überwiegend bevorzugt, weswegen wir die synthetischen Alternativen mittlerweile verstärkt unterstützen


Das Rasierpinselhaar in die richtige Form bringen.

Nach der Feinwaage, die zum genauen Abwiegen der richtigen Zahl der Haare benötigt wird, ist die sogenannte Stoßbüchse das nächste Utensil, das der Pinselmacher, dessen exakte Berufsbezeichnung eigentlich Bürstenbinder ist, für seine Arbeit braucht. Die Stoßbüchse ist eine Hülse aus Metall, die auf der Innenseite so vorgearbeitet ist, dass durch ihren Gebrauch der spätere Pinsel seine typische Form erhält. Bevor die Stoßbüchse zum Einsatz kommt, wird der bereits entstandene Haarstrang von Hand sorgfältig durchkämmt. Das Kämmen sortiert einzelne quer liegende Haare heraus.

Sodann wird das Haarbüschel in die Stoßbüchse eingeführt, und zwar mit der Oberseite, dem späteren Kopf des Rasierpinsels voran. Die Stoßbüchse wird danach, daher ihr Name, solange auf die Unterlage des Arbeitstisches gestoßen, bis sich alle Haare der vorgegebenen Form angepasst haben. Der so entstandene Pinselkopf, der Teil, mit dem du deine Stoppeln einpinselst, hat nun schon seine fertige Form. Der aus der Stoßbüchse herausstehende untere Teil des Bündels muss nun mit einem Band abgebunden werden, damit die Form nicht mehr verrutschen kann.


Die letzte Feinarbeit und endgültige Fixierung am Rasierpinsel.

Damit die Form auch wirklich unverändert bleibt, wird das untere Ende jetzt auch noch verklebt, bevor das Haarbündel aus der Stoßbüchse herausgezogen wird. Doch bevor das geschieht, tritt das maßgebliche Geschick des Bürstenbinders in Erscheinung. Da der Rasierpinsel ja auch optisch ansprechen soll, ist eine gleichmäßige Farbgebung gewünscht. Die auf ihrer Länge unterschiedlich gefärbten Haare des Dachses haben sich durch das Stoßen nämlich keineswegs auch farblich perfekt positioniert.

Die gleichmäßige Anpassung nimmt der Pinselmacher nun von Hand vor und hier zeigt sich seine sprichwörtliche Fingerfertigkeit. Das Zupfen, also das Sortieren einzelner Haare nach ihrer Färbung, ist das Kernstück dieser handwerklichen Tätigkeit. Und erst, wenn der Pinsel rundherum eine gleichmäßige Verteilung der Färbung aufweist, also alle hellen und dunklen Stellen aller einzelnen Haare nebeneinander liegen und optisch eine homogene Bündelung haben, wird der entstandene Pinsel abschließend fixiert.

Doch nein, vorher werden noch überstehende Haare am Schaft, der in den Griff kommt, durch Schneiden auf gleiche Länge gebracht. Nun aber erfolgt die Verleimung des unteren Endes mit einem wasserbeständigen Klebstoff und jetzt kann sich die Form nicht mehr verändern und endgültig eingefasst werden.


Die Innovation beim Rasierpinsel – synthetisches Silvertip Fibre.

Wie inzwischen hinreichend bekannt sein dürfte, haben die Haare von Rasierpinseln eine umwerfende Neuerung erfahren: Die künstliche Nachahmung des Naturhaars. Als Vorbild wurde die höchste Qualität, der Silberzupf des Dachshaars, genommen. Und – diese synthetische Kopie ist dem Naturhaar absolut gleichwertig, manche bezeichnen sie gar als besser.

Besonders die Färbung und auch die Stärke = Durchmesser des einzelnen Haars ist konsequent gleich. Sich ergebende Vorteile, vor allem beim Zupfen, sind unübersehbar, da auch die Färbung von vorneherein bei allen Haaren gleich ist und sich der Arbeitsgang dadurch logischerweise verkürzt. In der Endbenutzung bei dir im Bart, äh Bad, hat die synthetische Faser zudem den Zugewinn, dass sie schneller trocknet. Ein kleiner Bonus, der auf Reisen sehr nützlich hervortritt. Auf die Verringerung von Tierleid bei der Gewinnung von Naturhaaren, der Dachs und die anderen Tiere geben ihr Haar ja nicht freiwillig her, müssen wir sicher nicht detailliert eingehen.

Die Eigenschaft der schnelleren Trocknung geht aber mit dem Umstand einher, dass das Synthetic Silvertip Fibre nicht ganz so gut die Flüssigkeit hält wie das originale Tierhaar. Im täglichen Umgang fällt das aber nur sehr gering ins Gewicht und besonders die Tierfreunde unter den Nassrasierern nehmen diesen kleinen Unterschied zum Echthaar gerne in Kauf.


Der Griff des Rasierpinsels.

Ihn wollen wir nicht vernachlässigen, denn ohne Griff wäre jeder Rasierpinsel keiner. Er ist sozusagen die Kür. Mit der Herstellung des eigentlichen Pinsels, wie wir es beschrieben haben, ist die Pflicht erfüllt. Jedoch wird auf den Griff genauso viel Augenmerk und Sorgfalt gelegt. Möchte doch auch er deinem Auge gefallen und optimal in deiner Hand liegen. Somit wählen die Rasierpinselmacher aus zahlreichen unterschiedlichen Hölzern oder anderen Werkstoffen aus.

Von Carbon über Büffelhorn bis hin zu Messing oder auch Silber und Porzellan reicht die Palette. Nachdem etwa ein Messinggriff noch verchromt wurde, wird er, wie Silber und alle Hölzer, poliert und nochmal poliert, bis er glänzt und das Auge verzückt. Auch Gravuren werden manchmal hinein gearbeitet. Hier fließen neben reinem Handwerksgeschick auch künstlerische Ideen in die Gestaltung ein, deren Vielfalt bis gegen unendlich tendiert. Über alle Einzelschritte eines perfekten Griffes können wir an dieser Stelle nicht ausführlich eingehen, da der Platz dafür nicht reichte.

Abschließend legen wir dir lediglich nahe, dir bei deiner Auswahl Zeit zu nehmen, damit auch sie schon zum Genuss wird. Man sagt, Vorfreude sei die schönste. In diesem Falle kann sie aber noch getoppt werden, wenn sie am Ende nämlich, in der Benutzung genau deines Rasierpinsels, noch einmal einen weiteren Höhepunkt erreicht. Und das dann täglich und für eine sehr lange Zeit.


Finde deinen neuen Rasierpinsel im Onlineshop von blackbeards.

Und da du ganz sicher nicht der einzige bist, der unsere Neugier teilt, haben wir auch gerne veranschaulicht, wie aus vielen Haaren und dem Geschick des Bürstenbinders an seinem Arbeitstisch dein Rasierpinsel entstanden ist. Er ist ein Rasiertool, das nicht ausschließlich in einer vollautomatisierten Produktionskette hergestellt werden kann. Wir freuen uns, dir mit unseren Rasierpinseln Stücke mit besonders hohem Qualitätsniveau weiterzugeben, die wir selbst von den Führern der Branche beziehen oder dort in Auftrag geben. Das feinste Haar, der schönste Griff – für dich zu finden in unserem Onlineshop.

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