Fußgeruch ist nicht der beste Geruch, den dein Körper abgibt. Lerne ihn zu verstehen, um zu verhindern oder zu reduzieren.
„Käse“ an den Füßen und eine damit verbundene Geruchsbildung sind Thematik so mancher Witzelei. Unangenehm wird es, wenn du selbst den Verdacht oder sogar die Gewissheit hast, dich öfter schon mit diesem Problem geoutet zu haben.
- Warum überhaupt die Füße?
- Und wieso riecht das so?
- Die richtige Reinigung
- Schuhwerk, Einlagen, Mittelchen
Korrekterweise müssten wir hier von Quantenbiologie reden, weil es vielmehr biologische denn physikalische Prozesse sind, die den üblen Geruch an der untersten Stelle unseres Körpers entstehen lassen. Die Werbeindustrie hat sich schon früh den mit Fußgeruch verbundenen Ängsten angenommen und sie zur Absatzsteigerung ihrer Produkte gerne wohl noch gehörig dramatisiert. Sogar der Zyniker und Ausnahmemusiker Frank Zappa hat einen Song (Stinkfoot) zu diesem Thema geschrieben und es auch auf einem Plattencover gewürdigt (Seasons to be Jelly).
Für einige unter uns sind diese ins Lächerliche ge- und überzogenen Probleme leider jedoch durchaus nackte Realität. Die sogenannte Hyperhidrose, das übermäßige Schwitzen, führt besonders an den Füßen, die eine Vielzahl mehr an Schweißdrüsen enthalten als andere Körperregionen, schnell zu Fußgeruch, der im Fachausdruck Bromhidrose genannt wird.
Fußgeruch. Warum und Wieso?
Warum schwitzt du und wieso überhaupt derart an den Füßen? Was hat sich der Körper dabei gedacht?
Zuallererst ist es naheliegend zu ergründen, warum Menschen überhaupt schwitzen, denn das tun sie ja nicht nur an den Füßen. Die Absonderung von Schweiß dient dem Körper zur Thermoregulation. Da bedeutet, dass die Körpertemperatur darüber reguliert und in einem möglichst optimalen Gradzahlbereich gehalten wird. Wenn der abgesonderte Schweiß verdunstet, wird der Haut damit Wärme entzogen, wodurch sie abkühlt.
Leicht für jedermann feststellbar, wie sich die Schweißproduktion steigert, je wärmer es ist. Oder wie die eigene Temperatur fühlbar ansteigt, je mehr man sich körperlich anstrengt. Schwitzen ist also generell eine wichtige Funktion und unserer Gesundheit zuträglich. Unvorteilhaft ist, dass Schweiß die Klamotten nass macht und blöde Flecken entstehen lässt.
Und dass er nicht gut riecht. Die Schweißproduktion bestimmter männlicher Körperbereiche kann gewisse Stoffe enthalten, die auf Weibchen sehr anregend wirken, wenn sie sich in der fruchtbaren Phase, also in den Tagen um den Eisprung herum, befinden. Manchmal, aber nur manchmal, turnt dein Schweiß die Mädels also auch an. Aber genau genommen sind es hier nur Stoffe (Pheromone), die im Schweiß drin sind, und nicht der Schweiß selbst. Das Blödeste: Im Fußschweiß sind diese Stoffe nicht enthalten.
Wie entsteht der Geruch an den Füßen, was läuft denn da biologisch im Körper ab?
Im Grunde ist es auch nicht der Schweiß selbst, der übel riecht. Der Geruch entsteht erst, wenn er eliminiert wird. Das wiederum besorgen Bakterien, die auf deiner Haut leben. Der Schweiß selbst setzt sich hauptsächlich aus Wasser und Kochsalz zusammen. Die Aufgabe der Bakterien besteht nun in einer Aufräumarbeit, um die aus den Poren abgesonderten Substanzen zu entsorgen. Indem sie deinen Schweiß zersetzen, erzeugen sie dabei unter anderem Buttersäure.
Genau die macht die nicht überriechbare olfaktorische Eigenart aus: den eigentümlichen Geruch typischer Käsemauken. Je mehr davon, desto beißender und stechender in der Nase. Da in geschlossenem Schuhwerk wenig bis gar keine Möglichkeiten für ihn vorhanden sind, abzuziehen, entlädt er sich schlagartig in die Umweltluft, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt oder drängt nach einer Zeit langsam aber stetig heraus.
Ganz natürliche Vorgänge also, von denen hier die Rede ist, und sie halten sich bei den meisten deiner Mitmenschen in einem normal erträglichen Rahmen. Allerdings gibt es nicht ganz so selten auch dramatischere Ausprägungen. Wie du diesen als Betroffener effektiv begegnen kannst, erörtern wir nachfolgend. Wirksame Maßnahmen verringern auch das Angstgefühl, das immer mitschwingt, wenn du schon einmal unangenehm aufgefallen sein solltest.
Die richtige Reinigung der Füße hilft gegen den Schweißgeruch und Kräuterbäder vermindern ihn.
In der ganz vorderen Reihe zur Minderung von Fußgeruch steht das Waschen der Füße. Hygienische Maßnahmen und ihre regelmäßige Anwendung sollten eine absolute Selbstverständlichkeit darstellen. Wird dieser simple Trick sträflich und über einen längeren Zeitraum vernachlässigt, ist es auch kein Wunder, wenn die Umgebung die Nase rümpft. Gut ist es, schon morgens eine Fußwäsche zu betreiben, obwohl sich da noch nicht viel Schwitzwasser angesammelt haben kann.
Es tut aber gut, und wenn du mit kaltem Wasser die Endspülung machst, sendet dies die Botschaft an die Drüsen, sich zu verschließen. Danach gut abtrocknen, eventuell sogar Füße und Zehenzwischenräume trocken föhnen. Wohltuend und wirksam ist es auch, die Füße jeden Abend kalt abzuduschen. Die Haut muss dann nicht mehr weiter schwitzen, um sich herunter zu kühlen und regelmäßige Anwendung bewirkt das Signal an den Körper, nicht mehr so viel Schweiß zu produzieren.
Ferner sind regelmäßige Fußbäder mit geruchsmindernden Zusätzen zu empfehlen. Hierzu gehören beispielsweise Blätter des Grünen Tees und auch wohlriechende ätherische Öle, die dem Wasser zugegeben werden können. Je eine Handvoll getrockneter Kräuter (Johanniskraut, Brennessel, Kamille, Salbei, Pfefferminze) und eine gute Prise Kurkuma mit heißem Wasser übergießen und nach kurzer Abkühlung die Füße darin baden, soll ebenfalls eine sehr gute Wirkung gegen Fußgeruch haben.
Schuhwerk, Einlagen und Mittel zur Anwendung auf der Haut. Hier wird dir gegen Fußschweiß geholfen.
Selbstredend bildet auch das getragene Schuhwerk einen Ansatzpunkt. Im Sommer ist es sicherlich leichter, besser durchlüftete Treter zu tragen, die sich nicht mal eben in einen Geruchspool verwandeln. Es kann nur fördernd sein, sich nach atmungsaktiven Schuhen umzusehen, die eine gewisse Entlüftung erlauben.
Als Material erhält hier Leder ganz eindeutig vor Synthetik die Empfehlung, weil Letzteres oftmals nicht atmungsaktiv ist, also keine Flüssigkeit nach außen lässt und sich Staunässe bildet. Leder hingegen ist atmungsaktiv. Möglicherweise gibt es auch für Veganer inzwischen Schuhe aus Materialien, die eine gute Belüftung ebenfalls erlauben. Uns fällt da gerade Hanf ein. Bitte selbst danach suchen.
Die Pflege der benutzten Schuhe stellt neben der Reinigung der Füße selbst einen weiteren Punkt dar, der Beachtung verdient. Die Aufnahmefähigkeit von Schuhen ist sicher begrenzt und auch sie sollten deshalb öfter mal sauber gemacht und gelüftet werden. Gut ist es ebenso, nicht jeden Tag die gleichen Schuhe anzuziehen, also verschiedene im täglichen Wechsel zu tragen.
Zusätzlich gibt es Einlegesohlen, die eine Luftzirkulation erlauben und sogar speziell für die Verringerung von Fußschweiß und entstehendem Fußgeruch hergestellt werden. Da auch sie irgendwann voll sind, solltest du sie ab und zu erneuern. Deine Nase sagt dir auch hier, wann die Zeit gekommen ist. Als zusätzliche Maßnahme bieten sich Körperlotionen mit Aluminiumchlorid. Sie verengen die Kanäle der Schweißdrüsen und unterbinden die Schweißabsonderung.
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