Das 1x1 der Tattoopflege.
Die bunten Bilder auf und in der Haut. Damit sie, besonders direkt nach und bei ihrer Entstehung, keine Sorgen und wenig Schmerzen bereiten, findest du hier einige Tipps und Hinweise, die du berücksichtigen solltest.
- Bevor gestochen wird
- Die akute Nachbehandlung
- Kampf dem Juckreiz nach dem Stechen
- Welche Pflege du benutzen kannst
- Was du absolut beachten solltest
Tattoos als Körperschmuck sind aus unserer aktuellen Zeit nicht mehr wegzudenken und setzen deutliche Zeichen. Tattoos sind Kult. Es gibt sie schon lange. Mittlerweile sind sie absolut gesellschaftsfähig geworden. Nachdem irgendwann fast jeder Banker einen Ohrring trug, gibt es heute fast niemanden mehr ohne ein Tattoo. Es gibt durchaus verschiedene Welten und Gepflogenheiten innerhalb der bunten Hautfarben, die auch gesundheitliche Richtlinien betreffen.
In Deutschland bist du da auf einer ziemlich sicheren Seite. Tattoofarben, in denen Anteile von Lacken vorhanden sind, damit die Farben auch schön lange strahlen, sind hierzulande zum Beispiel nicht erlaubt. In den USA hat man das lange wesentlich lockerer gesehen oder tut es möglicherweise immer noch.
Wir müssen sicher auch nicht erwähnen, dass du besser keinen Hinterhofstecher aufsuchst, der das zwar auch gut kann und billiger als im Laden macht, aber eben inoffiziell. Hygienische Grundlagen sollte jedes Studio bieten und musste diese auch vorweisen, um überhaupt eine Lizenz von Amts wegen zu erhalten. Kann also nicht verkehrt sein, das in einem offiziellen Laden machen zu lassen.
Tattoopflege. Diese Dinge musst du beachten.
Vorbehandlung, Vorbereitung und das Vorbereitungsgespräch über dein Tattoo.
Jeder verantwortungsvolle Tätowierer, und wenn er noch so verwegen ausschaut, wird dir gewisse Standards gerne im Vorgespräch erläutern. Du selbst solltest zum Termin vollkommen nüchtern erscheinen. Dies betrifft zumindest Alkohol. Mut antrinken ist verboten, denn Alkohol erweitert die Gefäße und es wird dadurch noch blutiger. Auch Medikamente, die das Blut schlechter gerinnen lassen beziehungsweise verdünnen, wie beispielsweise ASS oder Aspirin sollten vermieden werden und eine mögliche Einnahme dem Tätowierer unbedingt mitgeteilt werden.
Vermeide auch viel Sonne vor dem Termin unbedingt, denn Hitze erweitert die Hautporen und fördert den Blutfluss. Die Hautstelle, wo’s drauf soll, wird desinfiziert und von allen Haaren, auch ganz kleinen, befreit, also rasiert. Dann kommt meist Melkfett drauf, damit kleinste Hautreste (Schorf) keine Chance haben, sich in die entstehende Wunde einzuschmuggeln.
Minimale Verunreinigungen dieser Art können das Ergebnis verfälschen, was ja nicht sein soll. Der Tätowierer trägt unbedingt Gummihandschuhe. Werden diese Grundsätze erfüllt, deine Fragen alle beantwortet und auf Nachfrage gerne wiederholt, weißt du, dass du es mit einem Menschen zu tun hast, der seine Arbeit gewissenhaft angeht. Listen zu Grundregeln der Tattoopflege liefern viele Tätowierer und Hersteller.
Die akute Nachbehandlung deines frischen Tattoos. So geht sie richtig.
Nach Überleben der Prozedur wird fast jeder Stecher ein Stück Klarsichtfolie auf das frische Bild machen, um es vor Infektionen zu schützen. Es ist ja immer auch eine offene Wunde. Die lässt du auch schön drauf oder erneuerst sie bis zu drei Tage. Es gibt Tätowierer, die auf das ganz frische Bild eine Salbe auftragen, bevor die Folie mit Pflasterstreifen fixiert wird, andere lassen sie weg.
Da deine Haut beim Tätowieren mit Farbpigmenten angereichert wird, die dem Körper fremd, also unnatürlich sind, reagiert sie mit Abwehrreaktionen. Solltest du wissen, dass du ein sensibler Hauttyp bist, kann eine spezielle Salbe auch direkt danach nicht das schlechteste Mittel der Wahl sein. Vielleicht machst du dich selbst vorher schon schlau und bringst eine mit oder klärst das im Vorgespräch ab.
Neben dem Alkoholverbot solltest du nicht von fester Nahrung übersättigt, aber auch nicht mit ganz leerem Magen erscheinen. Wenige und leichte Kost stabilisiert den Kreislauf etwas. Der ist dem Schreiber nämlich einmal beim Erstellen eines Kunstwerks in Herznähe voll abgestürzt. Tätowieren tut eben doch auch weh und der Eingriff kann spontane Reaktionen hervorrufen. War eine seltsame Erfahrung, plötzlich neben dem Stuhl aufzuwachen.
Die Tage nach dem Stechen deines neuen Tattoos. Kampf dem Juckreiz.
Die Folie darf zum Duschen ab, Haut unter Wasser, also ein Vollbad, ist aber verboten, da Infektionsgefahr. Manche Tätowierer finden das Anwenden von grüner Seife vertretbar, aber am besten solltest du nur Wasser dran lassen. Danach kann der Einsatz von Pflegemitteln wie speziellen After Tattoo Salben sehr sinnvoll sein.
Die Empfehlungen von Tätowierern, Selbsterfahrenen, die du in ganz vielen Foren findest, und auch Vorgaben von Herstellern diverser Pflegeprodukte tendieren gegen unendlich und es ist schwer, einen ganz konkreten Tipp abzugeben. Alle Salben und Cremes sollten aber möglichst pH neutral sein und einen geringen Fettanteil besitzen. Zu viel Fett verstopft die Hautporen. Die Haut muss jedoch atmen können und das Tattoo darf nicht austrocknen. Du solltest hier unbedingt die Liste von enthaltenen Stoffen genau prüfen.
Grundsätzlich sollen Tattoosalben eine Krustenbildung verhindern. Eine dünne Schicht bildet die Haut aber automatisch und sie darf auch nicht abgeknibbelt werden. Auf keinen Fall sollte das Produkt aggressive Tenside oder Mineralölsubstanzen enthalten. Vermeide Vaseline (obwohl von vielen Tätowierern verwendet und empfohlen, hier must du selbst entscheiden) oder Niveacreme, weil sie der Haut die Farbe wieder entziehen sollen, was selbstredend nur unerwünscht sein kann.
Produkte zur Pflege deines neuen Tattoos und deren Inhaltsstoffe.
Empfehlungen gibt es zuhauf. Produkte, von speziellen Salben über Tattooschäume bis hin zu Waschlotionen aus Drogerie und Supermarkt ebenfalls. In den allermeisten ist Panthenol enthalten. Es wirkt Reizungen entgegen, beruhigt die Haut und fördert ihren Regenerationsprozess. In manchen Mitteln ist Thermalwasser enthalten. Die Haut mit Feuchtigkeit versorgen sollen diverse Pflegeöle, etwa Weizenkeimöl oder Traubenkernöl.
Auch Sheabutter und grüner Tee sind in Hautschutz- und Tattoopflegeprodukten zu finden. Letztere halten die Haut wohl geschmeidig. Extrakten aus Gurke und Hafer werden Eigenschaften zugeschrieben, die die Farben festigen. Papaya soll sie schön glänzen lassen und Auszüge aus Brennessel und Calendula helfen der angegriffenen Haut wohl ebenso, sich rasch wieder von der Verletzung zu erholen.
Die Liste der Inhaltsstoffe und ihre Kombinationen miteinander sind erkennbar vielfältig und werden umso unübersichtlicher, je mehr du recherchierst. Die hier erwähnten Anteile aus Pflanzen und Arzneien können aber förderlich sein, um deine Haut schnell abheilen und das neue Bild baldmöglichst erstrahlen zu lassen. Wichtig ist, dass das Produkt Feuchtigkeit spendet, jedoch nicht zu viel Fett enthält.
Einige Grundregeln für die Tage und Zeit nach dem Stechen.
Wie schon vor dem Stechen ist auch danach sowohl eine intensive als auch geringere direkte Sonneneinwirkung unbedingt zu vermeiden, weil sie die Farben schnell verblassen lässt, vor allem, wenn das Tattoo frisch ist. Auch in unseren Breitengraden kann die Sonne eine erstaunliche Kraft haben.
Lege im Sommer mal eine Colabüchse ein paar Tage in die Sonne und du wirst dich wundern, wie schnell der bunte Lack auf dem Metall verbleicht. Deine Haut ist da garantiert empfindlicher! Mit den Farben gelangen unvermeidbar auch ein paar Sachen in die Haut und deinen Körper, die er schwer verarbeiten kann und die wieder raus sollten. Daher raten einige Tätowierer sogar zu einer Art Entschlackungskur, damit das schnell ausgespült wird.
Aminosäuren sollen Entgiftungsvorgänge beschleunigen. Auch Chlorella, ein Produkt aus Algen, oder Heilerde binden Schadstoffe im Körper und verhindern Ablagerungen ungesunder Mittel irgendwo in deinem Organismus. Wenn du es also etwas genauer mit deiner Gesundheit im Ganzen hältst, kann eine zusätzliche Entgiftungsmaßnahme definitiv nützen. Sollte dein frisches Tattoo schlecht heilen, dauerhaft, also länger als drei Tage einen brennenden und pulsierenden Schmerz liefern und sogar noch Eiter und Wundwasser absondern: dann bitte ab zum Doktor.
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