Beeindruckend! Was es nicht alles für die Pflege deiner Haarpracht gibt.
Wir kennen sie alle aus der Werbung und aus dem eigenen Badezimmer, die Sachen, die unsere Haare sauberer und schöner machen sollen. Manche tun das gut, andere täuschen es nur vor. Wir erklären dir die Unterschiede und Eigenschaften.
Wir wollen an dieser Stelle ein kurzes Wort über Silikone in Haarpflege-Produkten verlieren. Die Perücke ist eine falsche Behauptung, meinte einst der österreichische Dramatiker J. N. Nestroy. Stimmt. Sie sitzt zwar immer schön, aber lieber wollen wir alle echtes Haupthaar. Deshalb investieren wir großzügig in dessen Pflege. Doch viele Produkte zur Haarpflege und Säuberung, vor allem Shampoos, enthalten Silikone. Sie versprechen einiges – was sie zum Teil auch halten. Auf Dauer gereichen Silikone deinem Haar und deiner Kopfhaut aber gar nicht zum Vorteil. Warum?
Silikone bilden einen Film um jedes Haar. Einen Schutzfilm, der vor Schmutz und aggressiven Umwelteinflüssen bewahren soll. Tut er auch. Aber: Der gleiche Schutzfilm isoliert das Haar. Kein Sauerstoff kommt mehr hinein, kein Feuchtigkeitsaustausch kann mehr stattfinden. Vor allem erreichen auch Pflegestoffe das Haar nicht mehr. Es trocknet dann von innen aus, was oft lange nicht bemerkt wird. Spliss, Bruch, fliegende und sonst wie problematische Haare sind schließlich die Folge.
Jede Anwendung erneuert die künstliche Ummantelung und lässt das Haar schwerer werden. Es verliert an Leichtigkeit, Geschmeidigkeit und Volumen. Es dauert auch, bis die Haarwäsche mit einem anderen Shampoo die Silikonrückstände wieder weggespült haben. Denn Silikon ist nicht wasserlöslich.
Hinzu kommt: Es wird nicht zersetzt, gerät unverändert in natürliche Gewässer, wo es sich absetzt. Die gesamte natürliche Regeneration unserer Umwelt wird so blockiert und all diese Dinge wiegen unserer Meinung nach die Vorteile nicht auf. Gerade der nur vermeintliche Schutz deiner Haare vor Strapazen strapaziert die eigene Gesundheit und die Umwelt um ein Vielfaches.
Was du über deine Haarpflegeprodukte wissen solltest.
Basispflege – das Haarshampoo. Wieso verwenden wir Menschen denn überhaupt Haarshampoo?
Ursprünglich gelangte es in Kolonialzeiten aus Indien in die übrige Welt. Denn indische Frauen wussten damals bereits von den Vorteilen effektiver Haarreinigung. Dies ist das Hauptstichwort. Wovon muss dein Haar denn gereinigt werden? Na klar, da schwirrt einiges in der Luft herum.
Staub und Schwermetalle in winzigen Partikeln, die von Katalysatoren der Autos nicht komplett eliminiert werden, erreichen die Haare täglich und können über die Kopfhaut ins System eindringen und Poren verstopfen. Das tun auch Rückstände anderer Pflegemittel und selbst die natürliche Talgabsonderung der Kopfhaut wirkt kumulativ, wenn sie nicht regelmäßig entfernt wird.
Shampoos können Fett von fettigen Haaren und Talg der Kopfhaut entfernen oder trockenem Haar Feuchtigkeit spenden. Sie befreien Haare und Kopfhaut von Pflege- und Stylingmitteln des Vortags. In aller Regel wird oder sollte dazu nur eine kleine Menge Shampoo in das nasse Haar eingebracht, schaumig verrieben und danach gründlich mit möglichst mit viel kühlem Wasser ausgespült werden.
Haarshampoo hat vornehmlich eine reinigende Wirkung. Es öffnet die sogenannte Schuppenschicht der Haare, damit Fett, Rückstände und Schmutzpartikel gelöst und ausgespült werden können. Wähle unbedingt eines, das deinem Haartyp entspricht. Es gibt beispielsweise fettiges, trockenes, glattes, lockiges, feines oder dickes Haar. Am besten ein sanftes ohne Chemie und insbesondere ohne Silikone.
Die Pflege danach – der Haarconditioner. Das wichtige Plus für dein sauberes, gewaschenes Haar.
Haarconditioner ist für viele noch eine leicht kryptische Sache. Inzwischen sind wir ja an den Begriff gewöhnt, aber was genau macht ein Conditioner? Die Anfrage eines Instituts an den Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks und an den Industrieverband Friseurbedarf, was denn ein Conditioner genau sei, konnte von jenen Verbänden angeblich nicht vollumfänglich beantwortet werden. Haarconditioner ist zu Deutsch eine Haarspülung. Keine weltbewegende Angelegenheit also, aber ganz und gar nicht unnütz.
Guter Conditioner bringt Vitamine und Mineralien ins Haar und schließt es danach, damit es, seine Wurzeln und die Kopfhaut genau das er- und behalten, was stärkt und regeneriert. Denn wir haben gelernt, dass Shampoo die Haarstruktur sozusagen öffnet, damit Ungesundes ausgewaschen wird. So ist die natürliche Schutzfunktion, sprich die Schuppenschicht der Haare, aber eben geöffnet.
Bliebe das so, wären Austrocknung und Haarbruch die Folge. Optisch sieht das Haar dann schnell stumpf aus, denn gesunder Haarglanz geht ebenso verloren. Conditioner ergänzt die Reinigung des Shampoos durch Pflegestoffe und indem es die Schuppenschicht wieder schließt. So bleiben Feuchtigkeit und Nährstoffe wirklich in Haar und Kopfhaut und können dahin transportiert werden, wo sie gebraucht werden. Haarconditioner macht also durchaus Sinn – wenn er ohne Silikone und Chemie ist.
Noch eine gute Sache – das Haarwasser. Ein weiterer hilfreicher Vagabund im Zug der Haarpflegemittel.
Haarwasser wirkt letzten Endes positiv auf die Haare, ist aber vornehmlich für die Pflege der Kopfhaut gedacht. Gesunde Kopfhaut ist ja immer die Basis für gesunde Haare. Empfohlen wird es vor allem auch als Hilfe gegen Schuppen. Schuppen entstehen, weil die Kopfhaut entweder zu viel Talg erzeugt (große klebrige Schuppen) oder weil sie zu trocken ist (kleine rieselnde Schuppen).
Haarwasser reguliert beides. Es enthält Stoffe, welche die Durchblutung der Kopfhaut anregen und die Haarwurzeln stärken, weil sie über die Poren tiefer in die Hautschicht gelangen. Sind Durchblutung und Stoffwechselprozesse in der Haut auf dem Kopf länger gestört, sind Schuppenbildung, Haar- und Kopfhautprobleme die Folge.
Haarwasser wird auf den nassen Kopf getropft und in die Kopfhaut einmassiert, weil es viel mehr für sie, als für die Haare gedacht ist. Denn gestörte Stoffwechselprozesse der Haut führen zu besagten Schuppen und auch zu nervigem Juckreiz. Den Haaren verleiht Haarwasser in der Konsequenz dann aber mehr Volumen, Glanz und Gesundheit – als Folge einer vitalisierten Kopfhautregion.
Kritisch betrachtet werden sollten Haarwässer mit Alkohol, denn der falsche trocknet wieder aus, und solche, die angeblich Haarwuchs bei schon bestehender Glatze oder lichten Partien bewirken können. Das können sie nämlich nicht, insbesondere nicht bei erblich bedingtem Haarausfall.
Ein ganz natürliches Pflegemittel – die Heilerde. Werden wir jetzt zu alternativ oder gar esoterisch?
Mitnichten. Heilerde ist eines der gesündesten Haar- und Kopfhautpflegemittel überhaupt. Sie enthält Mineralstoffe, derer deine Haut vor allem durch ungünstige Pflege- und Stylingprodukte beraubt wird. Hierzu zählen jene, die Silikone, bestimmte Alkohole oder Derivate aus der Erdölgewinnung enthalten. Mancher Alkohol entzieht Haut und Haar Flüssigkeit.
So manches Mittelchen aus dem Chemielabor verstopft Hautporen, wodurch die Haarwurzel zwangsläufig leidet, oder dichtet das Haar zwar gegen schädliche Umwelteinflüsse, aber eben auch gegen gesunde Stoffe ab, wie erwähnte Silikone. Heilerde wird am besten in einer Schüssel mit Wasser vermengt, bis sich ein Brei gebildet hat, der ins nasse Haar eingerieben wird.
Du kannst sie in Form einer kleinen Kur auch lange auf dem Kopf lassen, bis sie trocken ist. Dann holt sich deine Kopfhaut alle Stoffe, die sie wieder richtig durchatmen lässt aus dem heilsamen Schlamm heraus. Das Auswaschen dauert ein paar Minuten länger, als das Ausspülen eines Shampoos, aber es lohnt sich wirklich. Ein oder zweimal in der Woche können wir dir so eine Heilerde-Packung absolut empfehlen.
Zum perfekten Finish – mit Haarpomade. Das ultimative Mittel für ein absolut verlässliches Haarstyling.
Wir offenbaren hier, dass wir durchaus Fans von guter Haarpomade sind. Wird die Kette an Haareinigung und Pflege vernünftig, regelmäßig und damit sinnvoll praktiziert, ergeben sich auch aus der Anwendung von Haarpomade keine Probleme. Ekliges Verkleben der Haare und Verstopfung von Hautporen sind Bedenken einer inzwischen überholten Meinung über Haarpomade. Pomaden sind heute abgestimmt auf alle Haartypen.
Sie enthalten meist selbst zusätzliche pflegende Stoffe, lassen Haare gut riechen oder können auch färben. Sie sorgen aber in erster Linie für wirklich zuverlässigen und beständigen Halt aller Frisuren. Nicht nur Szenetypen mit aalglatter Strähne profitieren von Haarpomaden. Auch jeder andere Style bleibt im Sitz, wenn es darum geht, zum Beispiel dünnen und fliegenden Haaren eine sichere Form zu geben.
Wasserbasierte Haarpomade etwa lässt Veränderungen zu, die ihrerseits weiter bestehen bleiben. Mal den Scheitel auf die andere Seite legen? Kein Problem. Clay Pomade erlaubt noch am nächsten Tag ohne vorheriges Waschen ein Kämmen und liefert den Waxingeffekt ohne Qualitätsverlust. Soll dein Haar glänzen oder lieber matt sein, unauffällig aber dafür verlässlich sitzen? Für jeden Wunsch existiert eine passende Haarpomade.
Last but not least – die guten alten Bürsten und Kämme gehören auf jeden Fall ins tägliche Haarpflegeprogramm.
Sie sind traditionelle, aber nicht zu verachtende Hilfsmittel. Denn sie lösen Knoten, massieren deine Kopfhaut und regen so die wichtige Durchblutung an und sie entfernen Reste von Pflegeprodukten und Hautabsonderungen. Selbstverständlich sind sie bestens geeignet, um alle existierenden Frisuren herzustellen und die Scheitel zu legen, wie sie sollen.
Exemplare aus Holz, Horn, Metall oder auch Kunststoff gibt es mittlerweile auf dem neuesten Stand der Material- und Verarbeitungstechnik. Achte auf hochwertiges Material und hochwertige Verarbeitung, damit Kamm und Bürste deine Haare nicht statisch aufladen oder sie mit scharfen Kanten oder spitzen Enden verletzen.
Sie sollten es auch mit deinem speziellen Haar (dick, dünn, glatt, gelockt und so weiter) aufnehmen können. Je dicker oder lockiger beispielsweise das Haar, desto größer sollte der Abstand zwischen den Zinken oder Borsten sein. Achte beim Bürsten und Kämmen auch darauf, nicht ungeduldig herumzuzerren und halte mit den Fingern immer etwas dagegen. Haare wollen schön sein, nicht leiden...
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