Ein paar Sachen musst du beachten, damit dein 3-Tage-Bart gut aussieht.
Man soll ihm die Pflege nicht ansehen und doch soll sie da sein. Der Drei-Tage-Bart lebt vom verwegenen Touch, er muss also irgendwie draufgängerisch und lässig daherkommen. Lass es uns so formulieren, die Pflege des 3-Tage-Bartes ist eine Gratwanderung zwischen attraktiv lässig und unattraktiv lässig.
- Trimme den Drei-Tage-Bart regelmäßig
- Definiere die Konturen
- Bereite die Rasur gut vor
- Massiere Bartöl in Haut und Barthaar ein
- Nutze eine Bartbürste
Damit dein 3-Tage-Bart positiv in die Augen deines Gegenübers wandert, musst du ihn gekonnt unauffällig und doch latent wahrnehmbar pflegen. Betrachten wir den Begriff Gratwanderung. Als Synonyme finden wir da zwei, die uns ganz gut ins Metier und in die Bartpflege passen. Diese wären: Ritt auf der Rasierklinge und Tanz auf des Messers Schneide. Auf die Rasur deines verwegenen Bartes bezogen bedeutet das: Finde die Balance zwischen zu viel und zu wenig. Lass dein Rasierwerkzeug tanzen, aber nur ganz behutsam, wie bei einem Slow Walz. Wir hoffen, du hast einen Tanzkurs belegt, damals, in der 10. Klasse.
Das mit der Gratwanderung ist dir jetzt sicher klar. Dein Drei-Tage-Bart lebt vom Understatement. Schauen wir mal in die Welt der Mode. Da gibt es sündhaft teure Kleidung, der man es irgendwie, aber doch nicht eindeutig ansieht, da sie schlicht, also ohne Chi Chi und Designerlabel ihren Luxuswert nicht preisgibt. Insider sprechen von Stealth Wealth. Heimlicher Wohlstand. Entliehen ist das Wort Stealth aus dem Militär, vom Tarnkappenbomber Stealth, der aufgrund seiner besonderen geometrischen Form und Oberflächenbeschaffenheit vom gegnerischen Radar nicht wahrgenommen wird.
Genauso sollte dein Drei-Tage-Bart eine besondere Form und Beschaffenheit haben. Heimlich gepflegt. Irgendwie untertrieben gepflegt, um Understatement nochmals aufzugreifen. Etwas weit hergeholt vielleicht, der Vergleich mit einer Stealth. Aber eine Stealth und dein Drei-Tage-Bart haben mindestens eines gemein: Beide sind echt coole Teile. Damit das so bleibt, kommen wir jetzt endlich zur konkreten Pflegeanleitung.
Das sind unsere nicht mehr ganz so geheimen Tipps für die Pflege deines Drei-Tage-Bartes.
Zunächst zum Trimmen. Die Länge muss stimmen. Der 3-Tage-Bart liegt irgendwo zwischen Stoppelkinn und Vollbart.
Der 3-Tage-Bart heißt so, weil er aussieht, als hätte man ihn einfach drei Tage nicht rasiert. Da Barthaare unterschiedlich schnell wachsen, kann es bei dir aber auch nur zwei Tage dauern, bis er als Drei-Tage-Bart durchgeht, während es bei deinem Kumpel fünf Tage braucht. Er beginnt bei einer Länge von 0,5 mm und endet bei etwa 4 mm. Du selbst entscheidest das. Du musst dir gefallen. Probiere aus, wie viele Millimeter dir persönlich am besten stehen. Wenn es 3 mm sind, wunderbar. Von Bedeutung ist lediglich, dass deine Gesichtshaut noch durchscheint und die Haare nicht bereits in Richtung Kinn wachsen.
Ist deine favorisierte Länge überschritten, musst du trimmen. Nimm dazu einen leistungsfähigen Barttrimmer. Einen, dessen Klinge sich verstellen lässt und / oder einen mit zusätzlichen Aufsätzen, so dass er deine Barthaare im trockenen Zustand millimetergenau abschneidet. Hast du einen feinen oder spärlichen Bartwuchs, kannst du mit einem Drei-Tage-Bart, den du sehr kurz hältst, optisch den Eindruck entstehen lassen, dass du dichten Bartwuchs hast.
Durch häufiges Rasieren oder Trimmen wird ein Bart zwar nicht dichter, weil es genetisch festgelegt ist, wie viele Barthaare wachsen. Aber er sieht dichter aus, denn das Barthaar ist an der Stelle und knapp darüber, an der es heraussprießt, dicker, als es ein längeres an der Spitze ist. Schneidest du es also beispielsweise 1 mm oberhalb der Pore ab, schaut es dick aus und dein Bart insgesamt füllig. Anfängliche Lücken füllen sich allerdings oft noch mit der Zeit und nach ein paar Mal Trimmen.
Machen wir weiter mit der Konturensetzung. Auch ein Drei-Tage-Bart braucht einen definierten erkennbaren Rahmen, also eine Form.
Lässt du dir ganz neu einen Drei-Tage-Bart wachsen, brauchst du ein wenig Geduld, bis deutlich sichtbar wird, wo du Konturen setzen kannst oder möchtest. Denn es sollte erst einmal ein dichter, also lückenloser Bart vorhanden sein, so dass überhaupt eine gerade Kante oder Linie gezeichnet werden kann. Dein Barthaar muss an der Kante dicht sein, sonst sieht es zickzackmäßig aus. Gib deinem Bart deshalb etwa zwei Wochen Zeit. Trimmen währenddessen ist zielführend, daher ratsam. Aber die Konturen deines Drei-Tage-Bartes rasierst du besser erst später.
Ist die Zeit dann reif, nimmst du dir Muße, denn bei kurzem Barthaar musst du mit Argusaugen hinsehen und achtsam rasieren, da die Abgrenzung unbehaart zu behaart schwieriger zu erkennen ist. Außerdem soll alles symmetrisch werden, die linke Seite soll aussehen wie die rechte. Außer du willst einen neuen, asymmetrischen Bartstil lancieren. Eine saubere gerade oder leicht kurvige Kante empfehlen wir vor allem am Hals kurz oberhalb des Adamsapfels und unterhalb der Wangenknochen. Hier ist der Wirkungsgrat zwischen verrucht und ungepflegt sehr schmal. Am besten, finden wir, gelingt die Konturenrasur mit einem Wechselklingenmesser oder einer Shavette von Dovo. Es ist einfacher und sicherer in der Handhabung als ein Rasiermesser (Mutige dennoch immer vor) und auf jeden Fall präziser und effizienter als ein Systemrasierer.
Kommen wir zur Vorbereitung der Rasur. Sie ist wichtig, damit dein Wechselklingenmesser sicher arbeiten kann.
Eine gute Vorbereitung und Nachbereitung sind bei deiner Nassrasur so elementar wie gutes Rasierwerkzeug und die Rasur selbst. Wasche dein Gesicht deshalb gründlich mit warmem Wasser und etwas milder Waschlotion. Dadurch öffnen sich die Poren schon mal und potentiellen Keimen wird der Garaus gemacht, so dass du Entzündungen verhinderst. Damit die scharfe Klinge schnittsicher über deine Haut gleiten kann, empfehlen wir dir, nach dem Trockentupfen deines Gesichts, Rasieröl aufzutragen und dieses wenigstens 30 Sekunden, gerne auch zwei Minuten unter einem feuchtwarmen Handtuch, wirken zu lassen.
Das Rasieröl hat dann deine Haare weicher gemacht, die Poren noch etwas erweitert, Stoppeln aus ihnen herausgekitzelt und einen schützenden Film auf deine Haut gelegt, über den dein Wechselklingenmesser sanft gleitet und mühelos die weichen Haare kappt. Der große Vorteil von Rasieröl gegenüber Rasierschaum ist dessen Transparenz. Gerade bei unklaren Konturverhältnissen wie beim Drei-Tage-Bart ist es sehr hilfreich, genau zu sehen, wo und was du wegrasierst. Auch wenn du mit einem verwegenen Bart aussiehst, als scheutest du keinen Schmerz, kannst du ihn dir mit Rasieröl schlau von Leib und Seele halten. Keine Schnitte, kein Blut, keine Entzündungen, keine Pickel und Rötungen. Verwegen und schlau, so einen Kerl wünscht sich fast jede Frau :-{)
Das Beste kommt nach der Rasur. Die Balsamierung mit Bartöl. Es kann nur eine Erfindung der Götter sein.
Wenn du deine Barthaare hübsch getrimmt hast, und die Konturen dir gefallen, rundest du das Ganze mit wohltuenden Nachbereitern ab. Zunächst wäschst du Bart und Gesicht mit einer guten Ladung kaltem Wasser. Das schließt die Poren wieder und verschafft einen angenehmen Frischekick. Nun kühlst, desinfizierst und pflegst du deine Haut mit einem dir angenehmen After Shave, wir empfehlen gerne das milde und für jede Haut geeignete Tonic. Danach schätzt sie meist noch eine feuchtigkeitsspendende Creme. Aber nun zum Bartöl. Das Elixier schlechthin für deinen Drei-Tage-Bart.
Wir empfehlen allerdings nur naturreines Bartöl. Denn dann ist es ein Powerpaket aus der dem Reich der Kräuter und Heilpflanzen. Hervorragenden Basisölen (beispielsweise aus Argan, Avocado, Hanf, Traubenkernen), die per se schon mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendenden, antiviralen, antibakteriellen sowie insgesamt schützenden Essenzen aufwarten, werden kleinste Dosen ätherischer Öle aus beispielsweise Zitrusfrüchten und Hölzern beigemischt, die on top richtig gute Düfte einbringen.
Im Duo sorgen sie dafür, dass dein Bart weich wird, leicht glänzt und gut duftet. Eine weitere besondere Stärke von Bartöl ist, dass es unangenehmen Juckreiz lindert oder sogar ganz beseitigt. Der Juckreiz entsteht, weil deine Haut entweder trocken ist oder durch die Rasur minimalst verletzt und gereizt wird, oder weil die Barthaare selbst beziehungsweise kleinste Staubpartikel sie kitzeln. Bartöl wirkt hier effektiv dagegen.
Kann es zweimal das Beste geben? Ja. Das Bartöl ist das erste Beste. Die Bartbürste ist das zweite Beste.
Hast du ein paar wenige hochkarätige Topfen Bartöl mit deinen Fingern auf deinen Drei-Tage-Bart aufgetragen, bringt eine Bartbürste das Feintuning. Sie transportiert das kostbare Bartöl flächendeckend ins Barthaar und bis zur Haut hinunter. Dein Bart wird wunderbar weich und richtiggehend eingehüllt in zarten Schimmer und Duft, deine Haut erhält Fett und Feuchtigkeit. Nimm bitte nur eine Bartbürste, die das auch richtig gut kann. Eine mit natürlichen Borsten auf natürlichem Holz. Wir empfehlen dir entweder Wildschweinborsten oder vegane Borsten aus Agaven (Tampico Fibre). Beide Bartbürsten nehmen das Bartöl bestens auf, aber auch deinen eigenen Talg, und geben beides an deine Barthaare weiter.
Die Bürste kannst du nach Bedarf gerne mehrmals am Tag einsetzen. Zum Beispiel, wenn dein Bart mal wieder juckt. Dann solltest du keinesfalls mit den Fingernägeln kratzen, denn das kann Wunden und Entzündungen hervorrufen. Die Bartbürste dagegen kratzt und massiert achtsam, vorausgesetzt, du drückst nicht auf wie Bolle, sondern bürstest mit Gefühl. Dabei bringst du gleichzeitig deine Barthaare in Form, wenn sie ein paar Millimeter lang sind.
Solltest du irgendwann einen Vollbart wünschen, wäre das klasse, denn dieser braucht von Anfang an eine Richtungsweisung. In der Bürstenmassage inbegriffen ist übrigens auch die Durchblutung deiner Haut und die Öffnung ihrer Poren. Deine Bartzone bekommt dadurch Sauerstoff und Nährstoffe. Verwegen geht nur gesund. Verwegen und ungesund wäre ein Paradoxon.
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