Aus all den Bartstilen sticht einer – wenn wohl gepflegt – besonders durch seine Pracht hervor: Der Vollbart.
Der Vollbart ist der König der Bartstile. Gewachsen aus einem Drei-Tage-Bart wird er, wenn du ihn lässt, vielleicht zu einem Hollywoodian. Er ist eine gute Grundlage für alle Bartstile. Die allesbewegende Frage, um die sich unter anderem auch die Welt dreht, ist: Wie erreiche ich mein großes Ziel, mir einen Vollbart wachsen zu lassen? Die Antworten sind erstaunlich einfach.
- Höre einfach auf, dich zu rasieren
- Wasche dein Barthaar mit Shampoo und Seife
- Rasiere dir die Konturen des Vollbartes
- Trimme und rasiere deinen Vollbart
- Zwirble deinen Oberlippenbart
- Bändige deinen Bart mit Bartbalsam
Am Anfang steht das Barthaar. Nimm dir fest vor, dir einen Vollbart wachsen zu lassen. Der Weg vom glattrasierten Langweiler hin zum barttragenden Frauenschwarm ist kurz, aber dennoch beschwerlich. Unterschätze das nicht. Schon nach wenigen Tagen hast du deinen Drei-Tage-Bart. Für gewöhnlich dauert es aber – je nachdem wie stark dein Bartwuchs ist – mindestens vier bis fünf Wochen, bis die Barthaare eine Länge erreicht haben, mit der du deine Gesichtstracht Vollbart nennen darfst. Sei dir gewiss: Es werden viele Probleme bei deinem Bart-Projekt auftreten: Barthaare werden wild abstehen, dein junger Bart wird jucken, du stellst fest, dass da Lücken in deinem Bart sind. All das bekommen wir in den Griff, vertrau uns.
Du kannst dir die Wartezeit mit Bartöl versüßen, welches nicht nur wunderbar duftet, sondern dir auch ein wenig in der Juck-Phase hilft. Massiere die morgens und abends etwas Bartöl in deinen neuen Bart. Bartöl im Allgemeinen werden viele positive Eigenschaften nachgesagt, im Speziellen es soll deinen prächtigen Vollbart weicher und geschmeidiger machen, es soll ihm ein gepflegtes Aussehen und seidigen Glanz verleihen.
Und nun, los. So bekommst du einen prächtigen Vollbart hin. Hier kommt unsere Schritt-für-Schritt Anleitung.
Hör einfach auf, dich zu rasieren – wenn dein junger Vollbart juckt, nutze eine Bartbürste.
Rasiere dich innerhalb der ersten vier oder fünf Wochen am besten gar nicht, lass deinen Bart einfach wachsen und gedeihen und schau was passiert. Beobachte ihn und erfreue dich an seiner Entwicklung, wie sich eine Mutter am Wachstum ihres Kindes erfreut. Diesbezüglich bekommen wir oft die Frage gestellt: Und was ist mit den Konturen? Kann ich zumindest die Konturen rasieren? Dazu gleich mehr.
Wenn dein frischer Bart anfängt, leicht zu jucken, nicht kratzen. Nutze zusätzlich zum Bartöl lieber eine Bartbürste. Die Bürste bringt deine Barthaare schon ein wenig in Form und massiert deine Gesichtshaut. Das regt die Talgproduktion an und du verteilst Talg durch die harten Wildschweinborsten in den Barthaaren, was ihm zusätzlich etwas Glanz und Geschmeidigkeit verleiht. Wichtig ist, dass du deine Bartbürste immer sauber machst. In der Bürste sammeln sich Hautschuppen und ausgefallene Barthaare an, was nicht nur ziemlich unappetitlich sondern auch unhygienisch ist. Also gewöhne dir an, deine Bürste regelmäßig – mindestens einmal pro Woche – zu reinigen, indem du sie gründlich unter warmem Wasser und mit Shampoo ausspülst. Mit einem normalen Kamm kannst du Haare aus der Bürste entfernen.
Pflege deinen Vollbart mit Bartshampoo. Wie bitte? Ich brauche ein extra Shampoo?
Wenn die Barthaare dann lang genug sind, solltest du deinen Bart genau wie dein Haupthaar mit einem guten Shampoo pflegen. Echt jetzt? Ein extra Bartshampoo? Was die Wäsche des Bartes angeht, gibt es durchaus Gesprächsbedarf. Drei Dinge sind schlecht für deinen Bart und deine Gesichtshaut: Normales Duschgel, das Shampoo deiner Freundin, wenn sie besonders schönes, seidiges und weiches Haar trägt und Chemie, um nicht zu sagen: Komisches Zeug.
Von vorn. Lass die Finger von Duschgel, solche Produkte sind dazu gedacht, Fett und Schmutz vom Körper zu entfernen. Um einen weichen, geschmeidigen Vollbart zu bekommen brauchst du aber zumindest das Fett bzw. den Talg. Nimm lieber das Haarshampoo deiner Freundin. Die weiß, was gut ist. Außer sie weiß – abgesehen von der Entscheidung eine Beziehung mit dir zu führen – vielleicht gar nicht wirklich, was tatsächlich gut für sie ist. Kommt vor. Ihr wallendes Haar ist schön weich und sieht so gepflegt aus, und dein Bart soll auch so flauschig und weich und schimmernd sein, doch Obacht! Das Shampoo deiner Holden enthält vielleicht Silikone. Darüber könnten wir einen eigenen Ratgeber schreiben, dessen Zusammenfassung wäre: Silikone gaukeln dir gesundes, gutes Barthaar vor. Und was die Inhaltsstoffe neben Silikonen angeht, halten wir für zumindest bedenklich Inhaltsstoffe wie Sodium Lauryl Sulfat, Diethanolamin DEA, TEA (Triethanolamin), Polyethylenglykol PEG (Tensid), Parabene, Methylisothiazolinone, DMDM Hydantoin, Duftstoffe und Parfüm. Checke die Inhaltsstoffe, achte auf deine Allergien und entscheide selbst.
Du willst dir die Konturen deines Vollbartes rasieren? Tja, das spricht für und gegen die Rasur in diesem frühen Stadium.
Für die Rasur der Konturen spricht, dass dein Bärtchen vielleicht gepflegter aussieht. Punkt. So viel mehr können wir nicht anführen, denn eigentlich ist die Rasur der Konturen deines Bartes gerade dein geringstes Problem. Die Leute sprechen dich an, was das da bitte werden soll in deinem Gesicht. Du stellst fest, dass dein Bart nicht überall wächst, du siehst Lücken – ja, das nervt. Gut, es ist so, dass die Barthaare bei den meisten Männern unterschiedlich schnell wachsen, was bedeutet, die Chancen stehen hoch, dass dein Bart dichter wird.
Aber unser eigentliches Argument gegen die Rasur ist, dass du die Kontur für deinen Drei-Tage-Bart und nicht für deinen Vollbart setzen würdest. Ein einfaches Beispiel: Du orientierst dich an deinen Kieferknochen und an deinem Kinn, bei einem Drei-Tage-Bart sieht das sicher gut aus, aber wenn du die Kontur bei einem Vollbart so hoch setzt, tut es das höchstwahrscheinlich nicht. Die Konturen eines Vollbartes gehören deutlich unterhalb der Kieferknochen und des Kinns, aber das siehst du erst, wenn die Barthaare lang genug sind und dein Bart dicht genug ist. Plus: Es besteht die Gefahr, dass du versuchst die Schwachstellen auszugleichen – das geht sicher schief, im wahrsten Sinne des Wortes.
Frohlocke, es ist soweit: Trimme und rasiere deinen Vollbart.
Herzlichen Glückwunsch! Dein Bart ist jetzt bereit – du kannst ihn in Form bringen. Um gepflegt auszusehen, sollten die Barthaare ab jetzt immer auf dieselbe Länge getrimmt sein. Und du kannst vorsichtig anfangen, deinem Gesichtshaar die gewünschte Kontur zu verleihen. Aber Achtung: Ein falscher Schnitt oder eine zittrige Hand und die harte Arbeit der letzten Wochen ist, sagen wir mal, zerstört. Ganz wichtig: Auch wenn du dir einen Vollbart wachsen lassen willst, kannst du ihm im Halsbereich eine saubere Linie rasieren, denn auch der schönste Bart hat einmal ein Ende. Außerdem entfernst du einzelne Haare an den Backen, die nicht wirklich zum Vollbart gehören.
Trimme unbedingt regelmäßig. Sicher, das geht zu Lasten der Geschwindigkeit, aber es ist in unseren Augen besser, einen allzeit gepflegten Vollbart zu tragen als auszusehen wie ein Holzfäller. Barthaare wachsen ca. 0,3 bis 0,7 Millimeter pro Tag, kommt auf den Mann an, was bedeutet, dass du dir selbst ausrechnen musst, wie viel höher du deinen Trimmer einstellen solltest. Stößt dein Trimmer mit seinen Aufsätzen an seine Grenzen, ist es höchste Zeit für einen Besuch beim Barbier deines Vertrauens.
Keine Frage des Stils: Zum Vollbart gehört ein Oberlippenbart. Zwirble ihn.
Deinen Oberlippenbart bringst du regelmäßig mit Bartwichse und einem Bartkamm in Form. Wenn er über die Lippen hängt, was vor allem beim Essen sehr nervig sein kann, stutze ihn mit einer Schere auf die richtige Länge. Achte darauf, dass du die Haare nicht zu kurz abschneidest, dein Moustache sollte in seiner Mächtigkeit zum Rest des Bartes passen.
Irgendwann, da sind wir uns sicher, wirst du auch versuchen wollen, deinen Oberlippenbart zu zwirbeln. Sind die Haare an den Seiten deines Mundes lang genug, ist das durchaus einen Versuch wert. Bei den meisten Männern jedoch locken sich die Haare, wenn sie eine gewisse Länge erreicht haben, was es erschwert, ihn einzig und allein mit Bartwichse im Zaum zu halten – wird er noch länger geht es dann wieder leichter. Aber hast du enorm störrisches Barthaar, probier mal ein Glätteisen aus. Sind die Barthaare frei von Bartöl und anderen Bartpflegemitteln, sauber und trocken und nutzt du ein Hitzeschutzspray spricht nichts dagegen, ihn zu besonderen Anlässen zu glätten. Zwirble dann deinen Oberlippenbart nach Belieben und style ihn massiv mit fester Bartwichse.
Nutze Bartbalsam für das Styling deines Vollbartes.
Die regelmäßige Wäsche mit Shampoo, das Kämmen und das Bürsten sowie die Verwendung von Bartöl sind definitiv ein großer Schritt in die richtige Richtung, um deinen Vollbart gepflegt aussehen zu lassen. Da aber deine Barthaare dicker sind als die Haare auf deinem hübschen Köpfchen, werden sie ab einer gewissen Länge dazu neigen zu locken, zu wellen und in alle Richtungen abzustehen. Das ist sehr nervig, da verzweifelt schon der ein oder andere neugeborene Vollbartträger. Deshalb probiere ruhig, deinen Vollbart nur mit Wasser im Zaum zu halten, indem du mehrmals am Tag deine Hände feucht machst und dir durch den Bart streichst – von oben nach unten. Wenn alles nichts hilft: Nutze Bartpomade. Bartpomade ist in Kombination mit Bartöl unschlagbar, was Pflege und Formgebung für Bärte. Im Vergleich zu Beard Balm, der primär zur Pflege der Barthaare und als Ersatz für Bartöl gedacht ist, gibt Bartpomade deinem Vollbart richtig guten Halt.
Am besten wäschst du deinen Bart, trocknest ihn, massierst Bartöl ein und verreibst dann etwas Bartpomade gut in deinen Händen, bevor du es von oben nach unten in deinen Vollbart streichst. Kämme und bürste ihn zurecht et voilà, dein Bart sieht hervorragend aus! Wie auch bei der Haarpomade ist es empfehlenswert hin und wieder mit einem Kamm (oder in dem Fall einer Bürste) nachzuarbeiten.