Wir sind Bayern, erlaube uns diesen Vergleich: Bartöl ist wie Bier eigentlich flüssiges Gold.
Das eine nährt von innen, das andere von außen. Also, was macht ein gutes Bartöl aus? Nun, die Wirkung, die Qualität der Trägeröle, dank der ätherischen Öle der Duft und – selbstverständlich – der Preis des Bartöles.
Bier ist, verantwortungsvoll genossen, tatsächlich ein wertvolles Nahrungsmittel, wenn es nach dem Reinheitsgebot gebraut wird. Dann sind nur Hopfen, Malz, Hefe und Wasser enthalten, die eine Ladung gesunder Spurenelemente, Mineralstoffe und Vitamine liefern. Doch kommen wir zum Bartöl. Du bist hier schließlich bei blackbeards und nicht in einer Brauerei. Noch nicht. Ich ziehe die Parallele von Bier zu Bartöl jedoch aus einem guten Grund. Ich trinke gerne mal ein Gläschen deutsches Bier, da es nach dem Reinheitsgebot gebraut wird, und ich schätze es, meinen Bart regelmäßig mit Bartöl zu pflegen. Und zwar mit naturreinem, heimischem Bartöl. Denn berufsbedingt haben mein Bart und ich in den vergangenen fünf Jahren nun über 100 verschiedene Bartöle ausprobiert.
Als leidenschaftlicher Bartträger möchte ich eine Art Reinheitsgebot natürlich auch bei der Herstellung von Bartölen. Denn sie sollen ja das Beste an mir gesund erhalten, den sichtbaren Beweis meiner Männlichkeit, meinen mit viel Leidenschaft und Geduld gezüchteten Vollbart. Ich habe sie also fast alle unter die Lupe genommen. Die für meinen eigenen Bart und nach meiner Sicht hinter die Kulissen besten fünf Bartöle stelle ich weiter unten in einen direkten Vergleich. Nicht jeder mag das gleiche Bier, genauso verträgt nicht jeder das gleiche Bartöl. Weil die Geschmäcker verschieden sind, und weil unsere Barthaare verschieden sind.
Manche verweigern sich beiden Flüssigkeiten. Zumindest für Bartöl sollten sie sich aber öffnen. Warum? Bartöl hat unbestritten eine positive Wirkung auf Haare und Haut. Doch verstehe ich aufkommende Diskussionen. Sie entstehen aus negativen Erfahrungen oder Enttäuschungen heraus. Passte dein Bartöl von der Zusammensetzung nicht zu deinem Haut-, Barthaar- und Duft-Typ, empfandest du die fehlende Wirkung als Reinfall. Es war aber eher ein Fehlgriff. Schauen wir deshalb mal genauer hin.
Das macht ein gutes Bartöl aus, darauf solltest du achten.
Die Wirkung von Bartöl. Im Zusammenspiel wird das richtige deinen Bart und dich zum Strahlen bringen.
Dir hat ein Bier mal nicht geschmeckt? Hast du deshalb gleich auf alle Biere pauschal geschimpft und nie mehr eines getrunken? Jedes Bier hat seine Eigenheit. Genauso verhält es sich mit Bartöl. Wenn du einmal mit einem Pech hattest und sich keine oder eine ungünstige Wirkung zeigte, hattest du wahrscheinlich einfach das falsche. Dann betrachte deine Barthaare und deinen Hauttyp einmal genauer. Zwar handelt es sich bei Haaren immer um Hornfäden, die im Wesentlichen aus einem Eiweiß namens Keratin bestehen, und doch sind sie grundverschieden.
Ob schwarz, braun, blond oder rot bestimmt das Pigment Melanin, ob füllig oder spärlich bestimmen deine Gene, ob glatt, wellig oder gelockt hängt vom Querschnitt der Haarwurzelumhüllung ab. Genetische Anlagen also, aber auch evolutionäre Anpassungsprozesse und das Alter sind für die Grundbeschaffenheit deiner Bartpracht verantwortlich. Analog beeinflusst ein Cocktail aus Genen, Hormonen, klimatischen Bedingungen, Ernährung und Lebenswandel die Haut und wir unterscheiden zwischen normaler, trockener, fettiger, sensibler und Mischhaut.
Das erklärt, warum du immer ein eigenbedarfsgerechtes Pflege- und Verhaltensprogramm zusammenstellen solltest, und eine Einzelmaßnahme nicht greift. Shampoo, Peeling, Trimmer, Bürste, gesunde Ernährung, Lebensweise, Lebensraum und Bartöl wirken im Team. Die für deinen Hauttyp klug zusammengesetzte Bartölmixtur kann nur on top, dann aber viel zur Gesunderhaltung und Pflege deiner Haut und für den dezenten Glanz, Duft und die Geschmeidigkeit deiner Barthaare tun. Bei einem längeren bis langen Bart reicht der Eigentalg, den deine Haut produziert, nicht aus, um alles schön geschmeidig zu fetten. Die Haut darunter kannst du nicht einfach mal so eincremen, um sie mit Feuchtigkeit und Nährstoffen zu versorgen.
Deine Haut juckt oder schuppt sich dann vielleicht unter dem Bart. Bartöl setzt genau hier an. Ein paar wenige Tropfen, abhängig von deiner Barthaarlänge, behutsam mit den Fingern auf Haar und Haut aufgetragen und anschließend mit einer Naturhaar- oder Naturfaser-Bartbürste verteilt und einmassiert, legen einen schützenden und fettenden Film auf Barthaare. Die Haut wird durchblutet und so von innen versorgt, zusätzlich von außen mit Feuchtigkeit und Nährstoffen. Vorausgesetzt, im Bartöl sind reine Pflanzenöle ohne Chemie und Verunreinigungen.
Qualität der Trägeröle von Bartöl. Schon gleich die Basis muss stimmen. Es sollten naturreine Basisöle drin sein.
Naturrein sind Öle, wenn die Zutaten (Kerne und Samen) aus biologischem Anbau sind und kaltgepresst werden. Sie dürfen nicht denaturiert sein, was bei raffinierten Ölen der Fall ist, und keine chemischen Zusätze oder Pestizide beinhalten. In guten Bartölen findest du folgende reine Basisöle: Simmondsia Chinensis Seed Oil - Jojobaöl. Aus dem Samen des hauptsächlich in Mittel- und dem südlichen Nordamerika angebauten Jojobastrauchs per Kaltpressung gewonnen. Es wird nicht ranzig, ist daher besonders lange haltbar und enthält die Vitamine A, B und E. Jojobaöl stärkt die Widerstandskraft von Haaren und Haut gegen Hitze, Kälte, Wind und Heizungsluft, liefert Feuchtigkeit und Geschmeidigkeit und verlangsamt den Alterungsprozess der Haut.
Helianthus Annuus Seed Oil - Sonnenblumenöl. Wohl jedem bekannt und weltweit verbreitet, hat es wegen seines hohen Gehaltes an α-Tocopherol eine antioxidative Wirkung, das heißt, es schützt vor freien Radikalen und damit vor Zellschädigungen. Tocopherol begünstigt in Kombination mit dem Lecithingehalt von Sonnenblumenöl das schnelle Einziehen in die Haut und macht es zu einem leichten Pflegeöl für trockene Haut.
Prunus Amygdalus Dulcis - Mandelöl. Eigentlich ein Rosengewächs, das ursprünglich in Asien beheimatet heute vornehmlich im Mittelmeerraum und warmen Gegenden Nordamerikas angebaut wird. Durch Kaltpressung aus Mandelkernen gewonnen, zieht es langsam, aber sehr tief in die Haut ein, macht sie weich und geschmeidig. Der sehr hohe Ölsäuregehalt hilft anderen Produktbestandteilen, gut in die Haut zu gelangen.
Argania Spinosa Kernel Oil - Arganöl. Die winzigen Kerne des fast ausschließlich in Marokko beheimateten Arganbaumes liefern in aufwändigem Verfahren eine nur geringe Menge des Öls. Daher ist es entsprechend wertvoll und begehrt. Es stärkt die Hautfunktionen, stimuliert das Zellwachstum, und weil es eine belegte Wirkung bei der Bekämpfung von Tumoren hat, also generell Abwehrfunktionen stärkt, wird es gerne in einer Vielzahl von Kosmetikprodukten verwendet.
Cannabis Sativa Seed Oil - Hanfsamenöl. Aus den Samen des Hanfes ebenfalls durch schonende Kaltpressung gewonnen. Entgegen des Harzes der Pflanze enthalten sie keine Rauschmittelanteile. Hanfsamenöl hebt sich durch seine besonders entzündungshemmende Wirkung hervor, weshalb es außer in der Hautpflege ebenfalls auch im medizinischen Bereich geschätzt wird.
Vitis Vinifera Seed Oil - Traubenkernöl. Die auch in europäischen Gefilden verbreitet angebauten Trauben liefern im aufwändigen und schonenden Kaltpressverfahren nur bis zu 15% Öl aus ihren Kernen. Das somit teure Traubenkernöl fördert den Fluss von Talg und hemmt die Hornbildung der Haut. Dank hohem Gehalt an Linolsäure hilft es besonders trockener und alternder Haut im Regenerationsprozess, hilft Vitaminen wie E und K schnell und tief in die Haut zu gelangen.
Prunus Armeniaca Kernel Oil - Aprikosenkernöl. Nach der Auslese der Kerne aus der Frucht, hauptsächlich von Hand, werden die Kerne im schonenden Verfahren kaltgepresst. Das gewonnene Öl enthält einen hohen Anteil an Oleinsäure (Ölsäure), ein wichtiges ungesättigtes Fett, das der Körper nicht selbst produzieren kann. Mit über 25% Linolsäure stellt sie als Omega-6-Fettsäure eine Komponente dar, die Entzündungen hemmt und Feuchtigkeit spendet. Ein ebenfalls hoher Gehalt an Tocopherol (Vitamin E) mit seiner antioxidativen Wirkung und weitere Vitamine der A und B Gruppe verdeutlichen zusätzlich den Wert dieses Öls.
Der Duft der Bartöle. Ein Einblick in die Welt der ätherischen Öle hilft dir, das Bartöl auszuwählen, das deiner Nase und deinen Sinnen gefällt.
Für den Duft deines Bartöls sind ätherische Öle im Einsatz. Da er dich nach dem Einmassieren den ganzen Tag begleitet, sollten du und deine werte Nase ihn schon gut riechen können. Wäre natürlich doppelt gut, wenn auch deine Herzensdame gerne daran schnuppert. Zwar lässt die Intensität des Duftes etwas nach mit der Zeit, aber latent bleibt er vorhanden, und du darfst auch gerne während des Tages noch mal etwas Bartöl nachlegen. Doch nicht nur Nasen, auch andere Sinne werden berührt.
Ätherische Öle können über diese dein Immunsystem unterstützen (beispielsweise Thymian, Zitrone, Weihrauch), Selbstheilungskräfte stärken (beispielsweise Lavendel, Eukalyptus, Patchouli, Pfefferminze), emotional ausbalancieren (beispielsweise Bergamotte, Rose, Bitterorange) und, falls dir danach ist, spirituelles Wachstum beflügeln. Nicht nur ein Kultgetränk verleiht also Flügel. Grundvoraussetzung ist, dass es ein naturreines ätherisches Öl ist, das weder denaturiert noch verunreinigt ist. Dazu werden hitzeempfindliche Pflanzen mechanisch kaltgepresst (Expression) und hitzestabile durch Wasserdampf destilliert. Chemische Herstellungsverfahren oder chemische Zusätze sind also ein Tabu. Bio ist ein Muss.
Du willst es jetzt etwas genauer wissen, wie und warum du duften wirst? Na gut. Da ätherische Öle aus geschätzt über 2300 Pflanzen, also aus Blüten, Früchten, Kräutern, Hölzern, Rinden oder Moosen gewonnen werden können, gibt es entsprechend unzählige Duftnoten. Von erfrischenden Noten wie blumig, fruchtig, süß über männliche Noten herb, holzig, ledrig, erdig hin zu verführerischen Noten orientalisch und würzig, um hier nur einmal die gängigsten neben den vielen Mischungen zu nennen. Auch nur einmal beispielhaft: Blumig wird’s mit Jasmin oder Rose, fruchtig mit Pfirsich, Zitrone oder Bergamotte, süß mit Orange, frisch mit Pfefferminze.
Herb, holzig, ledrig und erdig durch Tabak, Sandelholz oder Moos. Orientalisch dank Patchouli, Nelke und Vanille. Würzig wird’s last but not least mit Zimt, Thymian, Salbei oder Pfeffer. Es gibt etwa 120 ätherische Öle, die den weniger zahlreichen duftneutralen Basis- oder Trägerölen beigemischt werden. Kleinste Mengen, ein paar Tropfen nur, reichen, um intensive Düfte und Wirkungen auf Geist und Körper zu erzielen. In hochwertigen Bartölen finden sich unterschiedliche, durchdachte, versuchsträchtige Mischungen, die deiner Haut, deinem Barthaar und deinem männlichen Sinnesempfinden mit reiner Pflanzenpower dienen.
Der Preis von Bartöl. Auf den ersten Blick hoch, ist er auf den zweiten nachvollziehbar und gerechtfertigt.
Du denkst, Kosmetikkonzernen geht es nur um Profit, und Bartöl ist auch nur ein Produkt, mit dem sie am aktuellen Barttrend mitverdienen möchten? Wir können das nicht komplett negieren. Es gibt sie, diese schwarzen Schafe. Bei vielen Herstellern, denen wir auf die Finger schauen durften, und die blackbeards anbieten, handelt es sich jedoch meist um Newcomer, deren Gründer selbst Bartträger sind und aus Interesse am eigenen Bart mit Leidenschaft und Engagement experimentiert, gefeilt und getestet haben. Daraus entstanden hervorragende Bartöle, die dank reiner Inhaltsstoffe und wohlerwogener Zusammensetzung wirklich helfen und ihren Preis absolut wert sind. Du denkst, es ist billiger, selbst ein Bartöl zu mischen? Wir Männer sind gerne autonome Macher und lieben die Herausforderung beim Do It Yourself. Wir finden deine Idee klasse, dich auch in Sachen Kosmetik kreativ auszulassen. Wir unterstützen dich sogar mit Anleitungen für dein eigenes Bartöl, schau mal hier: Bartöl selbst machen.
Bedenke jedoch, dass Haar nicht gleich Haar ist und Öl nicht gleich Öl. So wie Olivenöle immer wieder in negativer Kritik stehen, gibt es auch andere mangelhafte Öle. Experten hochkarätiger Bartöle haben sich mit Düften, Wirkungen und vor allem Qualitäten von Trägerölen und ätherischen Ölen intensiv auseinandergesetzt und entsprechend saubere und sinnvolle Rezepturen entwickelt, die auf unterschiedliche Bedürfnisse eingehen. Wenn du selbst experimentierst, achte darauf, was deine Haut, dein Barthaar und deine Nase wünschen. Achte darauf, dass die Öle von naturreiner Qualität sind. Bedenke, dass Öle, wenn sie einmal mit Sauerstoff oder Keimen in Berührung kommen, schnell ranzig und unbrauchbar werden.
Bartöl solltest du ja sehr sparsam anwenden, so dass es passieren kann, dass dein Vorrat an ätherischen und Basisölen, die per se einzeln auch teuer sind, kaputt geht. Hanfsamenöl hält nach dem Öffnen beispielsweise nur drei Monate. Es kann so wieder sparsamer und effizienter sein, wenn du Bartöl online bestellst. Nicht grundlos wird es nur in kleinen 20 bis 30 ml Flaschen angeboten, und soll es dunkel und kühl gelagert werden. Noch eine Verdeutlichung am Beispiel Melissenöl, warum Naturreinheit ihren Preis wert ist: Für einen Liter ätherisches Öl benötigt man etwa sieben Tonnen Melissenkraut.
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