Dass sexy Frauen Kurven haben sollten ist unstrittig. Was spricht dagegen, dass ein Mann Bart trägt, was dafür? Betrachten wir das – Obacht, immer mit einem Augenzwinkern 😉 – aus diversen Perspektiven. Leute, hört meine Geschichte.
(Anm. d. Red.: Das Argument, dass ein Bart grundsätzlich ungepflegt aussieht und man sich deshalb rasieren sollte, bleibt außen vor.) Erstens tut blackbeards enorm viel dafür, dass Männer nur noch mit gepflegten Bärten rumlaufen, zweitens haben wir das bisher nur von jenen gehört, die als Erste vom sinkenden Schiff gerettet werden würden. Und das von einem Mann mit Bart. Ich bin offen für weitere Punkte.
Sollte ein Mann einen Bart tragen? Pro und Contra.
Evolution (Contra Bart).
Ich muss ein wenig ausholen. Das Hormon Testosteron fördert Muskelwachstum und männliches Gehaben. Es tut selbstverständlich noch viel mehr, aber für meine Argumentation reichen diese zwei Punkte aus. Um deutlicher zu werden, Männer mit viel Testosteron sehen mit großer Wahrscheinlichkeit besser aus und führen sich zumeist männlicher auf. Und das tun sie schon sehr, sehr lange. Bei unseren Vorfahren waren diejenigen Männer für die Erhaltung der Familie verantwortlich, die sich gegen die Wettbewerber durchgesetzt haben und viel Beute in die kuschelige Höhle trugen. Ein starker Mann ist ein erfolgreicher Jäger, aussichtsreicher Sammler und siegreicher Kämpfer. Dazu brauchte er zwar noch keinen Bart, dennoch hatte dieser zwei entscheidende Vorteile.
- Der Mann sah mit dichtem, mächtigem Bart gefährlicher aus, was dem Säbelzahntiger Furcht einflößte und so die Jagd vereinfachte.
- Die markanten und dennoch empfindlichen Wangen waren bestens vor Kälte geschützt. Ein Problem weniger, denn wer friert schon gern im Gesicht…
Aber weil wir gerade beim Thema Kämpfen sind. Heutzutage kämpfen viele Männer mit mehr oder weniger spärlichem Bartwachstum. Das ist die Kehrseite der Medaille. Denn wenn es gar nicht mehr nötig ist, oben beschriebenes, bärtiges Mannsbild zu sein, tut die Natur ihr Übriges und verbessert den Mann, so dass dem Mann dort weniger Haare wachsen, wo er sie nach ihrer Meinung nicht braucht. Das bedeutet aber keinesfalls, dass er deswegen ein Weichei ist.
Da ich kein Arzt bin, habe ich unser Aller liebste Suchmaschine bemüht und komme zu dem Schluss, dass, entgegen der weitläufigen Meinung, mehr Testosteron nicht zu mehr Bartwuchs führt, sondern lediglich vorhandenen stärkt. Wenn man mit weniger Rezeptoren im Gesicht gesegnet ist, kann das Testosteron dementsprechend nicht so gut andocken – aber das macht einen wie gesagt nicht zu einem schlechteren Mann, die Bartlosen sind damit sogar die Gewinner der Evolution. Sie sehen eben nur nicht so gut aus wie die Bartträger.
Schlussfolgerung. Man hört in letzter Zeit häufig, Männer brauchen Bärte, aber brauchen Männer Bärte tatsächlich noch? Ganz klar: Jein, wir sind heute nicht mehr auf einen Bart angewiesen. Aber es spricht einiges dafür, dennoch einen Bart zu tragen.
Trends (Pro Bart).
Ein Trend im Allgemeinen bezeichnet die Veränderung einer alle oder zumindest viele betreffende Strömung, im Speziellen beschränkt sich das meist auf einen gewissen Bereich und im konkreten Fall auf den Bart, was in eine solche oder ähnliche Aussage gefasst wird, wie „Huch, die Männer lassen sich wieder Bärte wachsen – ich finde das schön [sche… nicht so schön.]“. Wenn es darum geht, die Frage zu beantworten, wie lange dieser Bart-Trend noch anhält oder ob er bald vorbeigeht, beginnen die selbsternannten Bart-Experten schon etwas kleinlaut zu stammeln.
Das Wachsenlassen eines Bartes überhaupt mit dem Wort Trend in Verbindung zu bringen, halte ich für sehr gewagt. Es ist ja nicht so, als könnten wir Bartträger uns dafür oder dagegen entscheiden, dass uns der Bart wächst. Wofür wir uns entscheiden, ist einer der zahlreichen Bartstile – oder eine gepflegte Rasur. Beides hat seine Berechtigung. Und das ist in meinen Augen wie bei der Mode. Aber nicht eine solche, die schnell wieder vorbeigeht, sondern das sind die Basics und die werden bleiben. Für immer, ob sie nun gefallen oder nicht. Es käme auch niemand auf die Idee, ohne Hose aus dem Haus zu gehen. Zumindest nicht, wenn er einigermaßen bei Verstand ist. Das zählt nämlich auch zu den Basics.
Dass ich das als Basic ansehe, hat einen einfachen Grund: Der gemeine Bartträger trägt seine Hose aus Anstand und seinen Bart mit Stolz. Mit seinem Vollbart fühlt er sich wie ein Holzhacker in der Großstadt auf der Suche nach Holz, dass er hacken kann. Mit seinem Victor-Emanuel-Bart fühlt er sich wie ein moderner D'Artagnan, immer bereit, sich zu duellieren und die Schwachen zu verteidigen. Mit seinem Henriquatre fühlt er sich wie ein König, stets bereit, seine Untertanen zu führen. Ich glaube tatsächlich, dass sich manch ein Mann nach einer größeren Aufgabe sehnt oder machen wir das tatsächlich nur, um gut auszusehen?
Sexualdimorphismus (Pro Bart).
Bei den einen Tierarten sind die sekundären Geschlechtsmerkmale dauerhaft, andere Arten zeigen den Sexualdimorphismus nur während der Paarungszeit. Auf jeden Fall aber steht das Fell in direktem Zusammenhang mit der Partnersuche und -wahl. Wir wissen, sexuelle Selektion trägt im Tierreich dazu bei, die Vielfalt im Genpool zu erhalten. So weit, so gut, da könnte man sich darauf einigen, wenn man schon sonst keinen Bart tragen möchte, tut man es zumindest in dieser Zeit. Tja. Bei uns Menschen fällt der Einfluss der Optik auf die Erhaltung der genetischen Vielfalt definitiv geringer aus. Wahrscheinlich genau aus dem Grund, weil es für uns Männer eben so leicht ist, unser Aussehen zu verändern. Bart dran, Bart ab, Bart dran. Nichtsdestotrotz: Der Bärtige ist der Anführer unter den Bartlosen und Frauen merken das.
Das kommt übrigens nicht von uns, nein, das haben Wissenschaftler der University of New South Wales in Sydney herausgefunden, die (vorwiegend) Frauen Bilder von Männern mit unterschiedlich starker Gesichtsbehaarung gezeigt haben und sie baten, deren Attraktivität zu bewerten. Das Ergebnis ist, dass Bärtige punkten, wenn die Betrachter zuvor rasierte Männer gesehen haben. Ob das wirklich so ist? Darüber gibt es auch andere Meinungen. Drum lass dir eins gesagt sein: Traue nie Daten, die du nicht selbst erhoben hast.
Aber grundsätzlich stellt sich mir die Frage, warum um Himmels Willen man sich ein sekundäres Geschlechtsmerkmal wegrasieren sollte!? Ein Mann ohne Bart ist wie ein Löwe. Nur ohne Mähne. Also lass wachsen.
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