Haarausfall trifft viele Männer. Wenn du die Hintergründe kennst, kannst du vorbeugen.
Wird die Anzahl der Haare auf dem Kopfkissen morgens immer größer? Bleiben größere Büschel im Kamm hängen oder lassen sie sich sogar leicht ausreißen? Nicht unbedingt eine Katastrophe, aber Anzeichen, die du nicht ignorieren solltest.
- Medikamente und Fehlernährung
- Psychische Belastung
- Genetik
- Halten Produkte gegen Haarausfall ihre Versprechen?
- Außerdem
Haarausfall ist nicht unbedingt nur ein Problem von Menschen im fortgeschrittenen Alter oder eine Erfindung der Werbeindustrie. Besonders, wenn du in relativ jungen Jahren von diesem Phänomen betroffen bist, kann das eine wirklich unangenehme Überraschung sein und dir deine Tage trüben. Den Ursachen von Haarausfall ist nicht so leicht auf die Spur zu kommen, zumal es mehrere in ganz unterschiedlichen Bereichen gibt.
Einigen kannst du durch Vermeidung entgegentreten, anderen initiativ begegnen. Wir beschreiben sie in den Punkten weiter unten. Die Ansätze, Haarausfall zu bekämpfen sind auch ganz unterschiedlich. Es existieren medizinische Herangehensweisen, aber auch Tipps und Tricks aus der Hausapotheke. Manche schwören da auf das Einreiben der Kopfhaut oder kahler Stellen mit einer rohen Zwiebel, andere auf regelmäßige Kuren mit Heilerde aus der Drogerie.
Wirksam soll auch aufgetragener Urin sein. Für viele wohl eine eklige Vorstellung, obwohl in ihm nachgewiesenermaßen auch ein gesunder Hormoncocktail stecken soll. Das Wort Urea findet sich häufig auch in Hautcremes. Rate mal, woraus das gewonnen wurde. Aber, um hier nicht die Schmerzgrenze auszureizen und womöglich noch eine Trinkkur zu empfehlen (machen durchaus einige Menschen und ist in Asien nicht unüblich), sei hier gesagt, dass Urea, also Harnstoff, heute überwiegend aus anorganischen Ausgangsstoffen synthetisiert wird. Nähern wir uns nun lieber wieder dem Thema des Artikels und den möglichen Gründen für Haarausfall zu.
Der beste Schutz vor Haarausfall ist eine Glatze. Kleiner Scherz.
Medikamente und Fehlernährung als Ursache für Haarausfall. Was ist dran?
Arzneimittel, die einen Genesungsvorgang in einem von Krankheit belasteten Bereich anregen sollen, wirken sich leider häufig belastend auf andere Bereiche desselben Organismus aus. Denken wir nur mal an die Medikamente, die bei der Chemotherapie bei einer Krebserkrankung zum Einsatz kommen.
Aber auch Medikamente, die bei einer Schilddrüsenstörung verabreicht werden oder welche, die den Blutfettwert (Cholesterin) wieder auf Vordermann bringen sollen, sowie Mittel, die die Blutgerinnung beeinflussen, können als Nebenwirkung Haarausfall verursachen. Neben zahlreichen Giftstoffen, die wir im Alltag meist in geringen Dosen, aber fast permanent über Umwelteinflüsse aufnehmen, können die unzähligen Wechselwirkungen den Gesamtorganismus derart durcheinanderbringen, dass es zum Abstoßen des eigenen Haarbewuchses führen kann.
Außerdem ist die Ernährung, die ja über Stoffwechselprozesse allerlei Dinge im Körper mit regelt, als mögliche Ursache für Haarausfall nicht zu vernachlässigen. Koffeinhaltige Getränke, viel Zucker, Fleisch und etliche Weißmehlprodukte führen bei der Mehrheit der Bevölkerung zu einer dauerhaften Übersäuerung, auf die der Körper unter anderem mit spontanem Haarausfall reagieren kann, oder die diesen wesentlich frühzeitiger beginnen lässt, als es im natürlichen Gesundheitsprogramm vorgesehen ist.
Psychische Belastung kann ebenfalls eine Ursache für den Ausfall deiner Haare sein. Vermeide Stress.
Von sehr vielen Menschen wird die geistige Gesundheit massiv vom Begriff abgekoppelt und als getrennt von der eigentlichen Gesundheit angesehen. Eine Fehlannahme, die Gesamtheit aller nichtkörperlichen Vorgänge und Anteile als seelisch (psychisch/geistig) anzusehen, obwohl sie einen enorm großen Anteil in uns als ganzen Menschen einnimmt.
Unsere Seelenlandschaft ist bei Weitem nicht so gut erforscht wie alles Körperliche, dennoch liegt als gesicherte Erkenntnis vor, dass auch psychische Belastungen durchaus als Grund für Haarausfall in Frage kommen können. Ob das immer mir einer unbewussten Selbstablehnung zu tun hat und ein damit verbundener Haarausfall als eine Art Selbstbestrafungsmaßnahme angesehen werden kann, darüber wollen und können wir hier nicht vertiefend eingehen.
Dennoch solltest du unbedingt auch auf deiner psychischen Ebene stets auf genügend Ausgleich und Entlastung achten. Stress allgemein, der über arbeitsmäßige Überlastung entsteht, Ärger mit Kollegen oder gar Mobbing, dazu Probleme in der Partnerschaft, können sich nämlich auch als Symptom auf der körperlichen Ebene niederschlagen, zum Beispiel in Form von Haarausfall.
Seelische Erkrankungen, wie die sehr weit verbreitete Depression oder sonstige Belastungen, können ganz nebenbei auch psychosomatisch ungünstig verlaufende Phänomene bewirken. Es kann nur ratsam sein und sollte von dir nicht als Schwäche wahrgenommen werden, wenn du hin und wieder mal deine schwierigen Angelegenheiten klärst oder mit einer Vertrauensperson über deine Sorgen redest.
Das Erbe, die Genetik. Mitunter die häufigste Ursache für Haarausfall bei Männern.
Die androgenetische Alopezie, so heißt der erblich bedingte Haarausfall in der medizinischen Terminologie, tritt gehäuft bei Männern, etwa bei 80% von ihnen, auf. Wegen der Häufigkeit wird das als normale Alterungserscheinung angesehen, obwohl das bei vielen auch in ziemlich jungen Jahren durchbricht. Ursache ist eine Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegen Dihydrotestosteron, ein sogenanntes Steroidhormon.
Genau in dieser Überempfindlichkeit besteht der erbliche Faktor und da Dihydrotestosteron auch in der Kopfhaut vorhanden ist, übt die vererbte überhöhte Sensibilität einen Einfluss auf die Wachstumsphase der Haare aus und verkürzt diese. Darum fallen vielen Männern früh die Haare aus. Eine irrige Annahme ist aber, dass der Vererbungsfaktor ein unüberwindbares Gesetz darstellt. Er kommt nämlich durch zahlreiche Vorgänge zustande, die in einem, in diesem Fall ungünstigen, Zusammenhang mit allen möglichen Stoffwechselprozessen steht.
Das bedeutet, die in den vorigen Punkten angerissenen möglichen Ursachen für Haarausfall spielen hier mit hinein. Wenn du also in größerem Umfang auf eine stabile Gesundheit in all deinen Lebenssituationen achtest, von ausgewogener Ernährung über körperliche Ertüchtigung bis hin zu Vermeidung von Psychostress aller Art, kannst du auch eine erbliche Anlage damit austricksen, das heißt, ihre Manifestation erheblich hinauszögern. Immer schön selbstverantwortlich leben und dich nicht nur beim Rasieren und Haare kämmen gut pflegen, kann also nur empfehlenswert sein.
Schlechte und gute Produkte, die Hilfe gegen Haarausfall bringen sollen. Halten sie ihre Versprechen?
Es gibt immens viele Produkte, die gegen dünnes oder fettiges Haar oder überempfindliche Kopfhaut wirken sollen, auf dem Markt. Aber auch die Beschaffenheit von Haut und Haar sowie ihre Reaktionen auf angepriesene Hilfsmittel sind derart vielfältig und von Mensch zu Mensch verschieden, sodass es eine definitive und abschließende Vorhersehbarkeit ihrer tatsächlichen Auswirkungen nicht geben kann.
Diese Details interessiert viele Hersteller und die Industrie allgemein wenig, zumal viele Mittel vorübergehend oder zumindest zu Beginn durchaus Wirkung bei einer großen Gruppe von Anwendern haben. Etliche täglich anwendbare Shampoos begünstigen die schon beschriebene Überempfindlichkeit. Deshalb gibt es auch welche, die versuchen, die (vererbte) Sensibilität gegen Dihydrotestosteron zu hemmen. Daneben gibt es Conditioner, die besonders dünnes und glattes Haar stärken und stabilisieren sollen. Leider wirken sie oft nicht so richtig, da dünnes Haar von Natur aus weniger Volumen aufweist und bereits vorhandene kahle Stellen nicht wirklich kaschieren können.
Hier setzt manches Spezialserum an, das über eine jeweilige Formel ebenso die Überempfindlichkeit gegen das Dihydrotestosteron vermindern und den Haarausfall zumindest bremsen soll. Auch gibt es Styling Produkte, die ähnlich wie Pomade dünnes Haar in Form bringen und halten, gleichzeitig den Effekt verhindern sollen, dass die Haare ölig auf der Kopfhaut kleben. Hierzu wird oft noch zu einem "Pre Styler" angeraten, der schon vor dem Föhnen ins Haar kommt und einen abschließenden festen Halt der Haare garantieren und daneben das Fliegen und Verwehen besonders dünner Haare vermeiden soll.
Was du noch tun kannst, um weiterem Haarausfall vorzubeugen oder ihm entgegenzuwirken, wenn er schon da ist.
Auf jeden Fall steht es dir frei, vorab beschriebene Mittel mal auszuprobieren. Sie müssen nicht alle Schrott für die Gesundheit sein und nur wenig ihrer Werbeversprechen halten. Wegen der unglaublichen Vielfalt aller Stylingprodukte, die für den Halt und die Pflege deiner Haare und gegen Haarausfall auf dem Markt sind, können wir wirklich unmöglich tiefer in diese Materie einsteigen.
Es bleibt festzustellen, dass es auch tatsächlich verantwortungsbewusste Hersteller von Pflegeprodukten gibt, die den Haarproblemen von Menschen zu einem gutem und möglichst die Gesundheit schonendem Ende verhelfen möchten. Achte ein wenig mehr als sonst auf Produkte und ihre Zutatenliste und aus welchem Bereich der Hersteller kommt. Also, ob beispielsweise ein erkennbarer ökologischer und der Gesundheit zuträglicher Ansatz dahinter steht. Eine Rolle spielt unter Umständen auch, wie und wo für ein Produkt geworben wird und wo es erhältlich ist. Wir möchten noch einmal erwähnen, dass deine Gesundheit von Kopf (und Haar) bis Fuß zuallererst immer in deinen Händen liegt.
Versorge deinen Körper mit einer guten Ernährung, vielleicht zusätzlicher Zufuhr von Mineralstoffen und Vitaminen oder gönne ihm ab und zu auch eine Maßnahme zur Entsäuerung, Entgiftung und Entschlackung von ungünstigen Stoffen, die sich über die Jahre angesammelt haben. Sie lösen sich oft erst, wenn das Verdauungssystem mal in die Ruhe kommt. Wirklich gesundheitlich und weniger modisch orientierte Diäten oder eine Fastenzeit können wirksame Maßnahmen sein. Das Umsetzen führt auch den Geist automatisch in die Ruhe, womit wir am Ende auch wieder bei der seelischen Gesundheit angelangt sind.
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