So schön die Sonne auch ist und uns wärmt, sie birgt allerlei Risiken und Gefahren für unsere Haut.
Nur wenige Kosmetika braucht der Mensch unbedingt. Männer noch weniger. Naturschönheiten schminken sich doch nicht. Aber auch sie sollten wenigstens eines für ihre Haut tun: Sie vor aggressiven Sonnenstrahlen schützen.
- Deshalb musst du sie schützen
- Und so funktioniert's
- Das sind deine Helfer
- Es gibt noch Alternativen
- Darreichungsformen
Die Sonne beeinflusst zweifelsohne unser seelisches und körperliches Wohlbefinden. Wir freuen uns, wenn sie im Frühjahr wieder intensiver und ausdauernder ihre Strahlen herablässt und uns mit viel Wärme und Helligkeit energetisch aus dem Winterblues holt. Ein Urlaub ohne Sonne ist für viele kein wirklicher Urlaub. Selbst Skifahrer ziehen Glitzerschnee zauberndes Sonnenwetter einem Schneegestöber vor. Sonne mobilisiert, energetisiert, vertreibt leichte Depressionen und verleiht unserer Haut einen attraktiven Teint.
Völlig ungetrübt bleibt diese Freude leider nicht. Jedenfalls nicht, wenn du deine Haut ungeschützt der Sonne aussetzt. Typische Männerdenke à la „ich schmiere mir nix ins Gesicht“ kann leidvoll enden. Der Begriff Ozonschicht ist uns allen schon begegnet. Wir wissen, dass diese ein Mantel aus reinem Sauerstoff (0³) in etwa 30 bis 40 Kilometern Höhe um den Erdball herum ist, der größtenteils das Eindringen ultravioletter Strahlen der Sonne verhindert.
Leben auf der Erde wäre sonst unmöglich. Diese Schicht ist dünner geworden, über der Antarktis und über Australien spricht man sogar von einem Ozonloch. Es kommt folglich mehr bis ziemlich viel ultraviolette Strahlung auf der Erde und schließlich auf unserer Haut an, wo sie großen Schaden anrichten kann. Deswegen ist es besser, du schmierst dir doch was Schützendes auf deine Haut.
Die Sonne kann für deine Haut eine große Gefahr sein. Schütze dich.
Warum genau ist Sonnenschutz für unsere Haut so extrem wichtig? Wieso geht es nicht ohne?
Ohne Sonne kein Leben. Wir brauchen ihr Licht. Es spendet Wärme und Energie. Doch das Licht, das sie uns auf die Erde schickt, bringt nicht nur gute Energie, sondern auch schädliche. Etwa 5% der Sonnenstrahlen sind besagte ultraviolette Strahlen (UVA, UVB, UVC). Diese sind für unser Auge unsichtbar, haben jedoch eine enorm hohe Energie, denn es sind sehr kurzwellige Strahlen, die tief in die Haut eindringen, Kollagenverbindungen spalten und freie Radikale erzeugen können und werden, hindern wir sie nicht daran.
Dies führt zu vorzeitiger Hautalterung (Falten, Sonnenflecken), verstärkt Hautprobleme (Herpes, Akne), kann vor allem Hautkrebs fördern (schwarze = bösartige = maligne und weiße = gutartige = benigne Melanome) und sogar die Bindehaut, Hornhaut und Netzhaut unserer Augen schädigen, was bis zur Erblindung führen kann. UVC-Strahlen werden von der Ozonschicht nahezu komplett ins All zurückreflektiert. Nicht so UVA und UVB. Diese Strahlen tun in geringen Dosen gut und machen dich schön braun.
Wie hoch die Dosis sein darf, zeigt zuverlässig deine Eigenschutzzeit, für welche sowohl deine Gene als auch Melanine sorgen, die dein Körper produziert. Melanine sind Pigmente, die deine Haut, Haare und Augen färben, und vor Sonnenschäden schützen. Hellhäutige haben wenige, Dunkelhäutige mehr Melanine. Je mehr, desto höher dein Eigenschutz, desto länger dauert es, bis du einen Sonnenbrand bekommst. Diesen solltest du absolut vermeiden. Sonnenbrände, besonders in jungen Jahren, aber generell und überhaupt, sind potentielle Krebserzeuger.
Wie arbeiten Sonnenschutzmittel und wie funktioniert Sonnenschutz prinzipiell?
Kosmetika schützen vor UVA- und UVB-Strahlung. Bevor wir darauf näher eingehen, möchten wir dich auf etwas hinweisen, was nur wenige wissen. Es gibt nicht nur das kurzwellige UV-Licht, sondern auch das langwellige IR-Licht, die Infrarotstrahlen. Sie können zwar nicht tief in die Haut eindringen, belasten aber durch ihre Wärme die Haut thermisch und können Proteine denaturieren, wodurch die Haut ebenso schneller altert. Hiergegen hilft kein Präparat. Einziger Weg ist der baldige Weg aus der Sonne, sprich: kurze Sonnenbäder statt exzessive. Wenn du nicht so bald alt aussehen möchtest.
Nun aber zum Schutz vor dem deutlich gefährlicheren UV-Licht. 90% davon sind UVA-Strahlen, 10% davon UVB-Strahlen. Ein Sonnenschutzmittel muss dich und deine Haut von beiden entlasten. UVA dringt tief bis zur Dermis (Lederhaut) ein und erzeugt freie Radikale, UVB weniger tief in die Epidermis (Oberhaut) und erzeugt den Sonnenbrand.
Wie funktionieren hier nun Sonnenschutzmittel? Sie enthalten zwei Arten von UV-Filtern. Physikalische (mineralische, anorganische) Filter bleiben auf der Hautoberfläche, wo sie den Anteil an UV-Strahlung, der in die Haut eindringen würde, durch Reflexion und Streuung verringern. Chemische (organische) Filter ziehen in die Haut ein, wo sie die UV-Strahlen absorbieren und deren Photonen (energievolle Lichtteilchen) in reine Wärme umwandeln, so dass ihre Kollagen zerstörende und freie Radikale erzeugende Kraft verpufft.
Welche Sonnenschutzfilter gibt es zum Schutz vor der Sonne und Sonnenbrand?
Sonnenschutzmittel wirken also durch Reflexion/Streuung oder Absorption/Umwandlung. Sie enthalten entsprechend UVA-Filter, UVB-Filter oder einen Breitbandfilter (UVA + UVB). Nur letzterer macht Sinn. Erkennbar ist der UVB-Filter an der Deklaration des Lichtschutzfaktors LSF, der dir Aufschluss gibt, wie viel länger du in der Sonne bleiben darfst, um nicht krebsrot sondern schokobraun zu werden.
Einfache Formel hierzu: Eigenschutzzeit ESZ (3 Minuten bei weißer Haut bis 90 Minuten bei schwarzer Haut) x Lichtschutzfaktor LSF (niedrig 6 bis 10, mittel 10 bis 30, hoch 30 bis 50). Ein Beispiel: Deine ESZ beträgt 15 Minuten, dein Sonnenschutzmittel hat einen LSF von 20. Das heißt, du darfst dich 300 Minuten (15 x 20) sonnen. Beachte jedoch, dass sich Reflexionen durch Wasser, Schnee oder ein höherer UV-Index (Mittagszeit, Tropen, Hochgebirge) zeitmindernd auswirken.
Der UVA-Filter sollte 90% der UVA-Strahlen herausfiltern. Das ist der Fall, wenn das UVA-Logo (Kreis, in dem UVA steht) auf dem Produkt ist. Die Filter arbeiten durch chemische, eher in die Haut einziehende oder physikalische, eher auf der Haut lagernde Inhaltsstoffe. Empfohlene physikalische Stoffe sind beispielsweise Titandioxid oder Zinkoxid. Empfohlene chemische zum Beispiel BEMT oder MBBT, Abkürzungen für ellenlange chemische Begriffe. Chemischen UV-Filtern wird nachgesagt, dass sie Allergien auslösen, nicht lichtstabil sind und in den Hormonhaushalt eingreifen können. Mineralische UV-Filter seien daher besser.
Welche weiteren Möglichkeiten zum Sonnenschutz gibt es für dich und deine Haut?
Es gibt Sonnenanbeter, denen alles egal ist, Hauptsache sie liegen in der Sonne. Sie genießen das Schmoren und sie machen sich keine Gedanken über mögliche Spätfolgen. Doch selbst beim dunkelhäutigsten Typen ist die gesunde Zeit, die er sich der Sonne aussetzen kann, begrenzt. Brennt deine Haut, schmerzt dein Kopf oder fühlst du dich matt, solltest du aufgeben oder, wenn du gar nicht vom Strand weg kommst, wenigstens weitere Möglichkeiten neben kosmetischen Sonnenschutzmitteln in Betracht ziehen.
Diese gelten besonders für die Hellhäutigen, die bereits im ganz normalen Alltag aufpassen müssen. Wirksam sind Abdeckungen mit eingebautem UV-Filter: Kleidung (Baumwolle, Leinen) für den Körper, Hut für den Kopf, Sonnenbrille für die Augen, Lippenschutzcreme, -stift für den Mund und obendrauf ein Sonnenschirm (wichtig hier eine dunkle Decke darunter, denn ein heller Boden reflektiert und verstärkt Strahlung).
Am besten wäre es, vor allem, wenn du hellhäutig bist, dich nur im Schatten aufzuhalten, da bräunst du zwar langsamer, aber gesünder. Schatten findest du unter Bäumen und Sonnenschirmen mit UV-Schutz. Wisse auch, dass Wolken die UV-Strahlung nur etwas reduzieren, aufgelockerte Bewölkung mit weißen Wölkchen die UV-Strahlung sogar verstärkt. Außerdem solltest du deiner Haut mehr als 50 Sonnenbäder im Jahr nicht antun.
Welche Sonnenschutzmittel und welche Darreichungsformen gibt es? Ist auch was für Allergiker dabei?
Wer seine Haut braungebrutzelt hat, wird bald alt aussehen. Um bis zu 80 Prozent kann Sonne die Haut schneller altern lassen. Also: Wenn du dennoch braunen Teint dem neuen Trend „adelige Blässe“ vorziehst, dann bräune auf intelligente Weise. Benutze unbedingt Sonnenschutzmittel. Die gibt’s mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen und in vielen Darreichungsformen. Lotion, Spray, Creme und Öl. Da ist für jeden was dabei.
Diejenigen, die sich aus Prinzip nichts ins Gesicht schmieren, das sind naturgemäß oft Menschen mit fettiger Haut, können tricksen und Spray oder Gel nehmen. Diese schmieren, sprich fetten, nicht so. Dagegen sind Cremes und Öle wunderbar für trockene Hauttypen geeignet. Allergiker wählen am besten ein Mittel mit mineralischen Inhaltsstoffen ohne Zusatzstoffe wie beispielsweise Parfüm. Hältst du dich gerne im Wasser auf, achte darauf, dass dein Sonnenschutz wasserfest ist.
Hohe Lichtschutzfaktoren über 40 sind nur sinnvoll für Wassersportler und Bergsteiger. Da sie nämlich UVB nahezu komplett filtern, sinkt die UVB-Strahlen abhängige Produktion von Vitamin D und damit der Eigenschutz und vor allem bekommst du Vitamin D Mangel. Wichtig für alle: Tragt den Sonnenschutz reichlich und gut eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad auf. Nach dem Schwimmen und auch, wenn du immer wieder Schweiß mit dem Handtuch abwischst, solltest du nachcremen. Das hält den Sonnenschutz aufrecht. Allerdings verlängert er sich nicht dadurch.
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