Abstehende Barthaare sind lästig. Müssen sie aber nicht sein, wenn du weißt, wie du dagegen vorgehst.
Schon wieder ganz zerzaust, der Schlawiner? Wenn du manchmal daran verzweifelst, dass dein Bart mehr nach Wildwuchs aussieht, verzage nicht! Gemeinsam gehen wir nun gegen abstehende Barthaare an, denn es gibt für alles ein Rezept – oft leichter als du denkst.
- Wasche deinen Bart
- Mach' deinen Bart mit Bartöl weicher
- Föhne deinen Bart zurecht
- Nutze ein Glätteisen
- Bringe deinen Oberlippenbart mit Bartwichse in Form
- Bändige deinen Vollbart mit Bartpomade
Wir kennen es alle: Das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite. Wir wollen meistens das, was wir gerade nicht haben. So ergeht es auch so manchem Bartträger. Wessen Barthaar besonders weich und flauschig ist, der hätte es lieber etwas fester und wem eher Robustes, Dickeres und sogar Lockiges im Gesicht wächst, obwohl das bei seinen Kopfhaaren so gar nicht der Fall ist, der möchte seinen Bart lieber weicher.
Dieses Paradoxon gehört für viele zu den unergründlichen Launen der lieben Natur, die uns gemacht hat, aber: Wir können etwas tun. Einen sehr weichen Bart zu festigen ist leichter als umgekehrt. Nachfolgend Tipps, wie du deiner Verzweiflung und dem störrischen Geflecht deiner Barthaare trotzdem Herr werden kannst.
Das geht nämlich oft mit ganz einfachen Hilfsmitteln, die leicht erhältlich und ebenso simpel anzuwenden sind. Und wenn du diese und andere kleine Regeln rund um die Bartpflege als Grundorientierung befolgst, wird sich der anspruchsvollste, widerspenstigste und auch dein Bart schon nach relativ kurzer Zeit in ein kleines, lebendiges Meisterwerk verwandeln.
Bart glätten – so bändigst du wilde Barthaare.
Wasche deinen Bart gründlich mit einem speziellen und natürlichen Bartshampoo.
Die tägliche Wäsche, die selbstverständlich schon aus hygienischen Gründen auch deinen Bart umfasst, ist normaler Bestandteil deiner Körperpflege. Einige Substanzen, die der Körper natürlicherweise über die Haut absondert, sind aber nicht unbedingt „ieeh“, sondern haben einen körpereigenen Schutzeffekt.
Talg der Haut soll nämlich die Haare auch weich und geschmeidig halten. Das denkt sich dein Körper von ganz alleine und du solltest die Produktion dieses natürlichen Bartpflegemittels nicht zu radikal unterbinden. Unterstützen kannst du die Wirkung mit dem kontrollierten Einsatz eines Bartshampoos. Wenn du nur zwei Mal in der Woche deinen Bart mit Bartshampoo wäschst, kommt dies einer optimalen Ergänzung gleich.
Der Hauttalg wird so nicht immer komplett weggespült, und die Haare erhalten neben der Reinigung von Umwelteinflüssen jeglicher Art die zusätzlichen Pflegestoffe, die im Shampoo drin sind. Sind es natürliche waschaktive Substanzen, Weichmacher und Duftstoffe, verleihen sie den Barthaaren Schutz und guten Geruch über allerlei Kräuter- und Pflanzenauszüge. Gemäßigter und regelmäßiger Einsatz von Bartshampoo ist die erste wirklich wirksame Maßnahme zur Zähmung des Bartes bei gleichzeitigem Erhalt der Talgfunktion.
Bartöl macht deinen Bart ebenfalls weicher, geschmeidiger und verleiht ihm betörenden Duft.
Die ganz normale und im begrenzten Umfang hilfreiche Salbung der Barthaare durch Talg findet aber ihre Grenzen, je länger dein Bart ist. Und weil Shampoo alleine das nicht bewältigt - wir reden ja über zweckmäßige und gezielte Kontrolle des Teppichs, bevor er zu viel Eigenleben entfaltet - gibt es zum Glück noch weitere Mittelchen, die hier ganz hervorragende Ergebnisse erzielen.
Bartöl ist ein solches, da sehr multifunktional ist. Bartöl setzt da an, wo der Talg nicht mehr ausreicht. Es macht deine Barthaare noch geschmeidiger, schützt sie einmal mehr vor Nikotin-, Smog- und sonstigen Umweltattacken des täglichen Umfeldes, lässt sie schön glänzen und verleiht ihnen exquisiten Wohlgeruch.
Dafür sorgen Pflegeöle aus beispielsweise Mandeln, Hanf und Traubenkernen sowie ätherische Duftöle aus beispielsweise Zitruspflanzen, Hölzern und vielen weiteren gesunden Pflanzen. Bartöl ist sehr ergiebig und sollte regelmäßig, aber maßvoll benutzt werden. Du merkst es schon, wenn du es sanft mit den Fingern in deine Barthaare streichst, wie es sich gut verteilen lässt, die Haare schützend umhüllt und ebenso ein angenehmes Gefühl auf der Haut unter dem Bart hinterlässt.
Föhne deinen Bart und glätte ihn dabei. Keine Angst, er überlebt das.
Gewissenhaft und in gleichbleibenden Zeitabständen angewendet, sollten die bisher erörterten Maßnahmen schon Einiges an Wirkung erzielen. Damit es noch besser klappt, verwende ein ganz einfaches Ding, das wohl jeder zu Hause hat: einen Föhn. Es gibt auch schöne kleine, die sich besonders für die Bartpflege eignen.
Nach dem Waschen trocknest du deinen Bart zuerst mit kalter Luft an. Dann massierst du vorschriftsmäßig dein Bartöl ein. Wenn du es mit Bartkamm oder Fingern gut verteilt hast, kommt die Warmluft. Gleichmäßig den warmen Luftstrom über alle Flächen des Bartes wehen lassen und dabei die Haare mit deinem Bartkamm in die gewünschte Richtung kämmen. So wird er nochmals weicher und in die glatte Form gebracht, in die er soll.
Die Haare gewöhnen sich an die regelmäßige Anwendung und sträuben sich immer weniger gegen die künstliche Beeinflussung. Gleichzeitig lernst auch du, wie du deinem Bart schneller und leichter Halt und Form geben kannst. Föhn und Bartkamm werden schnell zu täglichen Gebrauchsgegenständen, die dir für ein perfektes Styling einfache aber sehr nützliche Helfer sind und das Benutzen sollte bald liebgewonnene Routine sein.
Nutze ein Glätteisen, um widerspenstige und wilde Barthaare zu zähmen. Noch besser aber: Die Kombination aus Föhn und Bürste.
Ein weiteres technisches Special bilden Glätteisen. Es kann mitunter hilfreich sein, bei den ersten Versuchen mit dem Glätteisen von den Erfahrungswerten (d)einer Frau zu profitieren. Mini-Glätteisen für Bärte werden nämlich ziemlich heiß. Befreie deinen Bart vor dem Einsatz unbedingt von allen Rückständen deines Bartöls, deiner Bartwichse oder Bartpomade. Ein Hitzeschutzspray wird deinen Bart zusätzlich vor zu hohen Temperaturen des Glätteisens schützen. Achte stets auf den Wärmegrad. Glätteisen sind temporär eine sehr wirksame Zwischenlösung.
Die nächste Wäsche hebt die Glättung zwar wieder weitgehend auf, aber nach dem Glätten ist der Bart über den Tag durchaus – eben glatt. Dies hilft Kräuseln und Lockenbildung von Barthaaren wirksam entgegen und glättet nicht nur die Enden eines Moustaches, auch der Kinnbart lässt sich mit einem Glätteisen und etwas Übung noch ein Stück strecken. Eine gewisse Länge natürlich vorausgesetzt und regelmäßige Anwendung bewirkt auch hier zunehmende Sicherheit. Wenn es nicht unbedingt sein muss, raten wir von der Verwendung eines Glätteisen ab. Zwar nutzen wir es hin und wieder selbst, um beispielsweise den Oberlippenbart in eine Form zu bringen, in der er sich zwirbeln lässt, man merkt dem Haar die Strapazen allerdings recht schnell an. Besser ist es also, den Bart mit möglichst kalter Luft zu föhnen und ihn zurecht zu bürsten.
Nutze Bartwichse, um deinen Oberlippenbart zu bändigen und zu zwirbeln.
Abschließende Maßnahme, die sowohl Oberlippenbärten mit Seitenlänge, als auch längeren Voll- oder sonstigen Kinnbärten Halt und Form verleiht, ist Bartwichse. Bartwichse ist dafür bekannt, Formen und Zwirbelungen auch sehr harter Haare wirksam zu halten. Somit müssen entsprechende Stoffe in ihr drin sein, die das erzielen. Dadurch wiederum lässt sich Bartwichse manchmal recht schwer aus der Dose entnehmen. Anstatt sie vorher anzuwärmen, kannst du einfach versuchen, sie mit dem Fingernagel rauszukratzen.
Da Bartwichse sehr ergiebig und effektiv ist, benötigst du sowieso nur kleine Mengen. Bartwichse gibt jedem Oberlippenbart, mit oder ohne gezwirbelten Enden, zuverlässigen Halt. Der steht so stramm wie der Soldat aus kaiserlichen Zeiten. Der Kaiser, sein Bart und die nachahmenden Untertanen haben das Bild eines gezwirbelten Bartes und den Einsatz von Bartwichse geprägt. Die ist heutzutage quasi perfektioniert. Eine noch stärkere Variante heißt übrigens Moustache Wax.
Ungarische Bartwichse bietet sich für den ganzen Oberlippenbart an, bayerische wird schneller wieder und dazu noch einen Ticken härter und formt besonders gut Außenseiten und Enden eines Schnauzers, aber auch dessen Gesamtform. Achtung, sie kann sehr hart werden und deshalb ebenso kleinere Teilstücke eines Bartes sehr gut festigen. Immer wenig nehmen und auch mit der individuellen Konsistenz deiner Barthaare abstimmen.
Nutze Bartbalsam oder Bartpomade, um deinen Vollbart in Form zu bringen und zu halten.
Bartbalsam, auch Beard Balm, ist so ein Mittelding zwischen Bartöl, Bartpomade und Bartwichse. Es erfüllt im Grunde den gleichen Zweck, also Formen zu festigen und zu halten, bei gleichzeitiger Barthaarpflege. Die Konsistenz von Beard Balm ist weicher und flüssiger als die von Bartwichse. Balsam wird, wie du es schon von den anderen Produkten kennst, zwischen den Fingern verrieben und gleichmäßig in der Fülle deines Bartes verteilt.
Vor allem Vollbärte profitieren von Bartbalsam, denn er gibt der Fülle und Form der kompletten Matte unter der Lippe leichten natürlichen Halt. Und er enthält neben festigenden Wachsen tolle pflegende und alle möglichen duftenden Öle. Solltest du, aus welchem Grund auf immer, dennoch Probleme damit haben, deinen Vollbart zu bändigen, könnte dir auch der Einsatz der stärkeren Bartpomade weiterhelfen.
Bartpomade macht das Haar weich, etwas ölig und hält es dabei bestens in Form. Auch bei Bartpomade gilt: sparsam beginnen und probieren. Besonders hartnäckiger Querwuchs einzelner Exemplare oder kleiner Flächen innerhalb deines Vollbartes lassen sich mit Bartpomade sehr gut zähmen.
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