Vieles über die Rasur ist schlicht mit schwachem Sinn versehen.
Der Mensch gibt seine Kenntnisse und Erfahrungen zu allen denkbaren Sachen voller Stolz ob seines Wissens an andere Menschen weiter. So kursieren natürlich auch zum Thema Rasur allerlei wahre Weisheiten, aber auch klärungsbedürftige Mythen.
- Haare wachsen schneller, wenn man sie rasiert
- Ein Bart kann auch auf bisher kahlen Stellen wachsen
- Eine scharfe Rasierklinge führt zu Schnittverletzungen
- Mehr Druck bringt ein besseres Rasurergebnis
Im Zeitalter der Medien ebbt die Informationsflut nicht ab. Wir schreiben uns die Finger wund und lesen uns die Augen müde. Das Internet ist des Menschen liebstes Kind, die Plattform zur Weitergabe allen Wissens schlechthin, heiß geliebt und auf keinen Fall mehr wegzudenken. Wir chatten, bloggen, posten und liken, was das Zeug hält, rund um die Uhr und jeder auf der ganzen Welt kann Sekunden später begutachten, was wir da so von uns geben. Das Gute daran? Du findest Informationen zu wirklich allem und jedem auf Millionen von Seiten. Das Gefährliche daran? Du findest nicht nur Darlegungen von gut recherchierten Fakten, sondern auch ganz viel unwahren Schrott und manipulative Werbung.
Das Thema Rasur wird millionenfach beleuchtet. Die Spreu vom Weizen zu trennen, Halbwissen, Fake und Inszenierung von fundiertem Wissen, Original und Authentizität zu unterscheiden, ist schwer. Wir machen uns mal an einige Mythen rund um die Rasur.
Rasur-Mythen. Entlarvt und richtig gestellt. So sind wir.
Wachsen Haare wirklich schneller und dicker, wenn man sie öfter rasiert?
Geduld ist nicht gerade deine Stärke? Du möchtest möglichst schnell einen imposanten Bart? Deshalb machst du dich auf die Suche nach einer Lösung für dein Problem, dass dein Barthaar sich beim Wachsen Zeit lässt und dazu auch noch ziemlich dünn daherkommt. Wir nehmen für dich den kursierenden Mythos unter die Lupe, dass Haare schneller und dicker wachsen, wenn du sie öfter rasierst. Wir müssen dir leider sagen, dass dieser Mythos nicht die Wahrheit widergibt. Es sieht vielleicht so aus, hier trügt jedoch der Schein. Egal wie und egal wie oft du dich rasierst, dein Barthaar wächst dadurch weder schneller, noch wird es dicker. Warum nicht? Jedes Haar durchlebt einen genetisch festgelegten Zyklus. Es sprießt zunächst schnell, mit der Zeit aber gelangt dessen Wachstum zum Stillstand. Dein Barthaar wächst durchschnittlich circa sechs Jahre lang, dann muss es Platz machen für ein neues.
Die Haarwurzel weiß nicht, was du mit dem Haar „draußen“ machst, deshalb ist es völlig egal, wie und wie oft du es schneidest, die Wurzel reagiert nicht mit „schnellerem und mehr Nachschub“. Nach der Rasur hast du jedoch den Eindruck, sie wachsen dicker, denn der Rasierer schneidet es an der dicksten Stelle und raut es auf. Ein optischer Effekt, der vor allem einen „Flaum“ kurzfristig dichter wirken lässt.
Gibt es eine Möglichkeit, den Haarwuchs an Stellen anzuregen, an denen noch gar keine Haare wachsen?
Wo Verstand und Sinne walten, können keine Haare halten. Diese Binsenweisheit ist dir absolut kein Trost? Du möchtest die kahlen Stellen füllen? Wir können dir Hoffnung machen, denn es ist durchaus möglich. Nicht immer zwar, aber doch häufig. Zum einen kann sich dein Bartwuchs im Laufe der Jahre plötzlich unerwartet komplett ändern. Hormonschwankungen, vor allem solche des Testosterons, können den Wuchs beeinflussen. Viel Testosteron sorgt für Bartwuchs. Allerdings nur, wenn du entsprechende Rezeptoren an deinen Haarwurzeln hast, an denen das viele Testosteron andocken kann. Zum anderen kann es sein, dass deine Haarfollikel inaktiv sind, oder dass du einen Nährstoffmangel hast. Das lässt sich beheben. Wir empfehlen dir einen Gang zu Onkel Doc. Experimentiere nicht wahllos herum und verschwende Zeit, Geld und Nerven.
Lasse den Arzt checken, was dir fehlt. Fehlen Andockrezeptoren hilft allerdings nur das Anfreunden mit einem perfekt rasierten Gesicht. Sind sie vorhanden, fehlt aber Testosteron, so kann das verabreicht werden. Fehlen dir Nährstoffe, so können diese mit gesunder Ernährung und/oder Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden. Auf dem Markt gibt es Präparate, die durchaus wirksam sind. Vorausgesetzt, du brauchst sie.
Wähle aus der Vielfalt das aus, das dir gibt, was laut Attest fehlt: Vitamine, wie zum Beispiel Biotin, Aminosäuren, wie unter anderen L-Arginin, Hormone wie eben Testosteron, Spurenelemente, wie Silicium, Zink oder Kupfer, Proteine, Mineralstoffe, also was auch immer. Was du dann noch brauchst, ist Geduld. Denn die Wirkstoffe brauchen Zeit. Gehe von ein paar Wochen bis Monaten aus.
Mit einer neuen Rasierklinge ist das Schnittrisiko viel höher als mit einer stumpferen.
Unsere eindeutige Meinung dazu? Wer das glaubt, hat sich schon vor der Rasur geschnitten. Genau das Gegenteil ist nämlich der Fall. Die stumpfe Klinge ist gefährlicher. Weil sie nicht richtig schneidet, stattdessen rupft, versuchst du mit Druck nachzuhelfen und ziehst noch dazu viel zu oft über die Barthaare. Druck erhöht das Schnittrisiko und jeder unnötige Zug reizt die Haut zusätzlich. Hart und scharf muss sie sein, deine Rasierklinge. Dann arbeitet sie effizient, dann gleitet sie kinderleicht über deine Barthaare, dann kappt sie es oftmals schon ausreichend gründlich mit dem ersten Zug. Der Mythos hat sich unserer Meinung nach unter anderem deshalb etabliert, weil es auf dem Markt leider auch Fakes und schlechte No-Name Ware gibt.
Also Rasierklingen, die billig produziert werden, und die nicht nur den Preis, sondern auch die Qualität klein halten. Plagiate sind von Anfang an meist nicht scharf und hart oder haben Blessuren, die für dein Auge unsichtbar sind. Diese Art neuer Rasierklingen bringt natürlich ein höheres Schnittrisiko mit sich. Vor allem, wenn dann noch eine etwas unbeholfene Technik oder Angst hinzukommt. Achte beim Kauf deshalb auf Qualität und Echtheit. Kostet etwas mehr und reißt vielleicht ein Loch in dein Portemonnaie. Aber mit „billig will ich“ schneidest du dich.
Mehr Druck bei der Rasur führt zu einem sehr viel gründlicheren Ergebnis.
Ganz ehrlich? Da können wir nur ganz heftig den Kopf schütteln. Weder zeitlicher Druck noch physischer Druck ist deiner Rasur dienlich und führt zu unnötigen Hautirritationen jeglicher Art. Bei Zeitdruck empfehlen wir von vornherein eine Trockenrasur mit einem leistungsstarken Elektrorasierer. Nicht so gründlich, aber schnell, gut und schnittsicher. Hast du Zeit, und willst du dich mit Muße und Freude richtig gründlich rasieren, dann ist die Nassrasur ideal. Mit einem für deine Bedürfnisse zusammengestellten Paket aus vorbereitenden Pre Shave Produkten, einem kultigen Rasiermesser, Wechselklingenmesser (in der Ausführung von Dovo auch Shavette genannt) oder hochwertigem Sicherheitsrasierer und nachbereitendem hautberuhigendem Finish mit einem After Shave wirst du zufrieden in den Tag starten.
Die richtige, leicht erlernbare Rasurtechnik ist dabei das A und O. Druck gehört zu dieser Technik auf keinen Fall. Druck erhöht das Risiko für Schnittverletzungen deutlich. Sobald du Druck ausüben musst, um deine Barthaare zu schneiden, solltest du die Rasierklinge wechseln. Ist sie stumpf, rupft sie, du musst x-mal über die Barthaare, bis sie einigermaßen ab sind. Schnitte und Hautreizungen sind dann vorprogrammiert. Je schärfer und härter sie ist, desto besser gleitet und schneidet sie, ohne dass du Druck anwenden musst. Lasse also den Druck weg. Übe dich stattdessen in der Technik. Bewege dein Tool im 30 Grad Winkel in gleichmäßigen Zügen und immer erst mit dem Strich, dann eventuell noch quer oder gegen den Strich. Spanne dabei die Rasierzone mit der freien Hand oder mit lustigen Grimassen. Mache Spaß, statt Druck.
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